Die Überraschungen des Lebens
Das Leben gleicht einer verschlossenen Schatulle. Du weißt nicht, was darin enthalten ist und was heraus kommen wird, ist für Dich nicht ersichtlich. Um dies zu wissen, müsstest Du schon ein Wahrsager oder ein Wissender sein.<
Ja, vielleicht kannst Du das Leben niemals überraschen, das Leben aber vermag dich zu jeder Zeit in einem unerwarteten Moment zu überraschen.
Daher sei stets bereit, o Mensch! In einem unerwarteten Moment, an einem unerwarteten Ort mag dich ein unerwarteter Schlag treffen, der dich in die Lüfte schleudert, so dass du einige Saltos schlägst und anschließend einsachtzig lang flach liegst. Sei bereit.
Wir müssen vorbereitet sein. Worauf? Auf Überraschungen! Was bedeutet „Überraschung“? Es drückt etwas Unerwartetes aus bzw. bezeichnet etwas, wofür der Mensch nicht bereit ist und nicht weiß wie er ihm begegnen soll.
Im Leben gibt es sowohl gute als auch die böse Überraschungen. Wie willst du sie unterscheiden? Woher willst du den Inhalt eines geschlossenen Paketes kennen? Ohne es zu öffnen, kann man es nicht wissen.
Die Menschen denken jedoch nicht an die Folgen, wenn sie das Paket öffnen. Alle sind sie neugierig. Es ist ihnen nicht wichtig, von wem und woher das Paket kommt, wichtig ist, mit welcher Absicht es geschickt wurde. Mit aller ihrer Neugier sind sie nur daran interessiert, was wohl aus dem Paket rauskommt.
Wer weiß? Vielleicht kommt eine Gans oder eine Ente raus, aber was ist, wenn plötzlich ein Skorpion erscheint? Niemand zieht das in Erwägung.
So wie bei der Büchse der Pandora kommen vielleicht Krankheit, Sorge und Leid raus, aber niemand denkt darüber nach. Denjenigen, deren Gehirnkasten fest verriegelt ist, hilft nichts anderes, als ihn mit Steinen aufzubrechen.
Wenn wir das sagen, kommen die Menschen zu uns und beschweren sich, denn wir können es ihnen einfach nicht erklären. Sie sagen: „Nun gut Sheikh, wenn du so viel weißt, dann sag du uns doch, wie wir ein Paket öffnen können, ohne dafür unsere Köpfe zu zerbrechen?"
Dabei ist es nicht wichtig, wie das Paket geöffnet wird, sondern woher und von wem das Paket gekommen ist. Das ist entscheidend!
Die Menschen wissen nicht, worauf sie in ihrem Leben achten müssen. Man muss Kenntnis darüber haben, ob das Geschenk bzw. die Überraschung wirklich von einem Freund kommt oder nur so verpackt wurde.
Die Art des Paketes variiert je nach Absender. Zum einen, gibt es jene Pakete, über die man weiß, dass sie von einem Freund kommen, und die der Mensch guten Gewissens und ohne Befürchtungen öffnen kann. Zum anderen, gibt es jene Pakete, deren Absender unbekannt und zweifelhaft ist und die biologischen und chemischen Tests unterzogen oder manchmal sogar gesprengt werden müssen.
Kein Staat und keine Regierung öffnet heutzutage die Pakete sofort, sondern überprüft vorher genauestens, ob der Absender Freund oder Feind ist. Warum? Wir sind nun nicht mehr in der Zeit der Achtlosigkeit, sondern in der Zeit der höchsten Wachsamkeit. Es gilt, den Freund und den Feind voneinander zu trennen, um Unheil vorzubeugen.
Wer kann dem Menschen im Leben die schlimmste Überraschung bereiten? »Suche nicht außerhalb«, sagen die Heiligen. Schaue in dich selbst hinein. Im Allgemeinen kommen die schlimmsten Überraschungen vom eigenen Ego. Für den Menschen ist eigentlich sein Ego das verschlossene Überraschungs-Paket. Sieh ganz genau hin und erkenne welch böse Überraschungen im Verborgenen dein Ego bzw. dieses Paket für dich bereithält!
Das Ego ist so böse und dir dermaßen verfeindet, dass es dich all die Pakete öffnen lässt, die du lieber niemals anrühren solltest, und dir alle nützlichen Pakete verschließt. Yes! Hinter allem Übel steckt das Ego. Daher suche nicht nach anderen Unruhestiftern, empfehlen die Heiligen.
Was ist das größte Übel des Egos für den Menschen? Die Unwissenheit! In dem Maße wie das Ego unwissend ist, schadet es dem Menschen. Denn die Unwissenheit des Egos führt dazu, dass der Mensch die Ereignisse und die Menschen falsch herum und verzerrt wahrnimmt und interpretiert. Aus dieser Sichtweise heraus, hält der Mensch dann das Hässliche für schön, das Schöne für hässlich, den Freund für Feind und den Feind für Freund und verhält sich dementsprechend.
Und nur dadurch werden den bösen Überraschungen Tür und Tor geöffnet – durch die Unwissenheit.
Das äußere Wissen studiert zu haben bedeutet nicht dass Du Wissen hinsichtlich deiner inneren Wirklichkeit hast. So gleicht derjenige, der in Unwissenheit über sich selbst ist einem Menschen, der sein ganzes Leben lang krank verbringt. Ihm kann kein Doktor helfen. Denn er selbst ist sowohl der Kranke als auch das Heilmittel.
Die Krankheit ist die Unwissenheit des Egos. Sein Heilmittel ist die Erziehung und die schöne Entwicklung des Egos. So wie die Schule ohne Lehrer nicht läuft, so bedarf es für die Erziehung des Egos ebenfalls eines spirituellen Lehrers.
Ein wahrer Sheikh ist solch ein Lehrer. Er versorgt dich mit Wissen hinsichtlich der verschlossenen Pakete bzw. hinsichtlich deines Lebens und Egos und bereitet dich auf alle Arten von Überraschungen vor. Wer in seinem Leben auf alles vorbereitet ist, kann niemand und kein Ereignis erschüttern.
Wie denn auch? Der Sheikh hat aus dir eine Festung gemacht, der nicht so leicht ein Wind und Sturm etwas anhaben kann. Niemand kann dich mehr umhauen.
Was ist die eigentliche Aufgabe des spirituellen Lehrers? Dir beizubringen, das Gute vom Schlechten unterscheiden zu können. Dafür teilt er dir mit, woher Gutes und woher Schlechtes kommt, nennt dir also rechtzeitig den Absender und warnt dich vor den Wegen, auf denen es dich erreichen wird.
Nur am Absender kann man erkennen, welches Paket Gutes oder Schlechtes in sich trägt. Der Absender ist alles entscheidend. Je nach dem öffnet man das Paket oder eben besser nicht. Öffnet man denn die Büchse der Pandora? Lieber nicht. Und wenn doch, dann erscheinen die Krankheiten und Krisen wie sie es heute tun.
Kurzum, der Sheikh lehrt seinem Schüler ab der ersten Unterrichtsstunde, welches Paket er öffnen sollte und welches nicht. Diese Lektion ist nicht einfach. Ein Paket, auf dem ein unbekannter Absender steht, auf den ersten Blick zu identifizieren und entscheiden zu können, von wem es geschickt wurde, benötigt Erfahrung und profunde Kenntnisse. Man muss sich die Richtlinien des Erlaubten und Verbotenen aneignen.
Wer sein Leben danach ausrichtet, dem eröffnet der Sheikh die höchste Wahrheit.
Was ist diese höchste Wahrheit? Diese Wahrheit ist, dass in der Existenz weder Gut noch Böse existiert. Es existiert nur die Göttliche Barmherzigkeit und Liebe. Alles erlangt Dasein durch die Barmherzigkeit, die dieser Liebe entspringt. Der Sheikh arbeitet daran, dem Schüler entsprechend seines Verständnisses und Auffassungsvermögens diese Weisheiten zu eröffnen.
Wer von den Quellen der Weisheit trinkt, für den existiert weder Gut noch Böse. Alles ist fortan ein Werk der Göttlichen Liebe und Barmherzigkeit.
Der Schüler erkennt nach und nach, dass alles von Göttlicher Barmherzigkeit umfasst wird, und beginnt dankbar zu sein. Sein gesamtes Leben verbringt er in Dankbarkeit. Denn das Medaillon der Wahrheit hat zwei Gesichter. Eines schaut hierhin, das andere dorthin.
Eine Geschichte:
Einst gab es einen alten Sheikh. Wann immer er die Kanzel bestieg, fing er an für die Schurken und Unterdrücker zu beten. Er erhob seine Hände und betete stets folgendes Gebet: „O Herr, erbarme dich der Schurken, der Betrüger und der Aufständigen! Habe Barmherzigkeit mit all denjenigen, die die Guten verspotten und sie unterdrücken. Erbarme Dich ihres böswilligen Herzens! Lass Deine Gnade walten über diejenigen, die in den Schenken, in den Bordellen, an den Orten des Übels verkommen!“
Immer wenn er auf diese Weise betete, wunderten sich die Anwesenden und fragten sich, ob man solche Gebete überhaupt aussprechen dürfe. „Der Sheikh hat die Guten verlassen und erbittet vom Herrn Gutes für die Schlechten. Das kann doch nicht wahr sein“, beschwerten sie sich dann.
Der Sheikh betete niemals für die Reinen, sondern ausschließlich für die Schlechten. Eines Tages hielt das Volk dieses Gebet nicht länger aus und sie versammelten sich um den Sheikh. „Von so einer Tradition haben wir noch nie gehört... seit wann ist es richtig für die Irregegangenen zu beten“, beklagten sie sich.
Daraufhin erwiderte der alte Sheikh: „Sagt doch nicht so etwas. Alles was ich in meinem Leben an Gutem erfahren habe, war durch diese Unterdrücker, Verräter und Lügner. Daher habe ich mir es angewöhnt, für sie zu beten und ihr Heil zu erbitten.
Alles, was das Schlechte für mich an Gutem getan hat und lehrte, hat das Gute niemals für mich getan. Das ewige Leben habe ich durch das Unheil und die Schlechtigkeiten jener Unterdrücker erlangt.
Daher wisset, o Menschen, dass wann immer ich mich dieser Welt zugewendet habe, mich ein Unheil von den Schlechten erreichte und ich deshalb viel Leid sah, große Mühe hatte und fiele Schläge einstecken musste.
Und so sie mir Leid antaten, flüchte ich stets vor dem Unheil der Bösen in den Schoß der Guten. Wenn mich ein Unheil traf, suchte ich Zuflucht vor dem, woher es kam, bei denjenigen, von denen keines käme. Daher haben mich jene Wölfe, Füchse und ihr Unheil mich auf den rechten Weg geleitet.
Sie waren der Grund für mein Heil. Wenn ich heute dazu in der Lage bin, zu euch zu predigen und so vielen den Weg zu weisen, so liegt das sicherlich nur daran, dass ich von jenen Unheilstiftern gelernt habe, was richtig und falsch ist.
Aus diesem Grund bete ich für ihr Wohlergehen, es ist meine Verpflichtung! Vergesst nicht, dass der Herr mit uns barmherzig war, als er die Bestrafung der Völker des Noahs und des Huds uns zum Beispiel machte. Damit wir eine Lehre aus ihnen ziehen können, hat der Herr sie bestraft. Was wäre gewesen, hätte er das Gegenteil getan? Wenn nicht ich für ihr Heil beten soll, wer sonst?“
Nachdem der alte Sheikh diese Worte gesprochen hatte, stieg er von seiner Kanzel herunter und verschwand bis in alle Ewigkeit.
Dieser Sheikh benutzte seinen Verstand und zog aus jedem Ereignis eine Lehre. Er erlangte die Erkenntnis, dass im Leben wirklich alles für das Wohlergehen des Menschen erschaffen ist – selbst der Satan!
Denn der Mensch kann nur ins Paradies eintreten, wenn er nicht Satan folgt. Die Aufgabe des Satans ist es, den Menschen vom Reinen und Schönen fernzuhalten. Der Mensch dagegen sollte sich ins Reine und Schöne verlieben und vom Hässlichen und vorm Satan fernbleiben.
Wann sucht der Diener Zuflucht bei seinem Schöpfer? Wenn ihn der Kummer, die Sorge und das Leid befällt und er es nicht mehr aushalten kann.
Zu diesem Zeitpunkt verkündet dann der Herr: „O mein Diener. Wie schön, die Sorge und das Leid haben dich endlich zu Mir zurückgeführt und Dich auf die rechten Wege gebracht.“
„Weil die Pakete mit den bösen Überraschungen in deinen Händen explodierten, hast du gelernt vorsichtig zu werden. Siehst du, nun machst du nicht mehr jedes Paket willkürlich auf! Nein! Warum? Denn du hast die schlimmen Konsequenzen erlebt.“
„O mein Diener, wisse, in Wirklichkeit ist jeder Gegner dein Heilmittel und dir nützlich. Denn nur angesichts des Feindes sucht man Zuflucht im Schoß der Freunde,“ gebietet der Allmächtige.
Wohin flieht derjenige, der Lärm nicht ausstehen kann? In die Stille. Auf ähnliche Weise sucht der Mensch beim barmherzigen und erbarmenden Herrn Zuflucht vor dem Unheil des Satans. Wie soll es sonst sein? Gegenüber dem Bösen muss das Gute stehen, anders kann es nicht sein.
Zum Beispiel gibt es ein Tier namens Marder, das sich durch Schläge aufplustert und groß macht. Die Menschen ähneln im übertragenen Sinne diesem Tier und erst die Schläge des Lebens erziehen ihn.
Die Propheten und Heiligen litten am meisten. Die Widrigkeiten, die sie erduldeten, waren weit aus schlimmer als die der gesamten übrigen Welt! Deren Kraft, sie zu ertragen überragte allerdings ebensfalls alles andere. Deshalb befiel das Unheil, das ihnen bestimmt war, niemand anderen.
Das Leder erlangt erst durch Gerbung und chemische Behandlung Schönheit. Würde das Leder nicht gegerbt werden, würde es entsetzlich riechen und wäre in einem widerlichen Zustand!
Vergleiche den Menschen mit ungegerbten Leder... solange es unbehandelt bleibt, saugt es Feuchtigkeit auf, fault und stinkt unerträglich! Erst durch die chemische Behandlung wird es nützlich und ansehnlich.
Kurz gesagt, sei vorbereitet. Sei vorbereitet, für Überraschungen. Denn es gibt sie wirklich: Die böse Überraschung, die gute Überraschung!
Eigentlich ist jeder neue Tag eine Überraschung. Niemand kann sich dieser Überraschung entziehen – selbst die Propheten nicht, Friede auf ihnen. Was jedoch einzig und allein zählt, ist das ankommende Paket zu identifizieren und auf die Überraschungen richtig vorbereitet zu sein.
Wer auf die Überraschung vorbereitet ist, gleicht demjenigen, der sich eine besondere Schutzkleidung angezogen hat. Innerhalb der Not verspürt er keine Not, komme was will. War er nicht im Stande, das ankommende Paket zu identifizieren, so nimmt er das Paket in seiner Schutzkleidung und lässt es an einem abgelegenen Ort detonieren. So kann das Paket weder ihm noch jemand anderen einen Schaden zufügen. Daher ist derjenige, der Vorsorge trifft und vorbereitet ist, ein Spezialist in Sachen explosiver Pakete.
Habt ihr denn noch nie die Feuerwehrleute gesehen? Ohne Furcht und Schrecken gehen sie in das Feuer hinein. Wie können sie das überleben? Durch die entsprechende Schutzkleidung und Gasmasken, die sie vor dem Verbrennen und Ersticken bewahren. Selbst wenn sie jeden Tag ins Feuer gehen würden, es könnte ihnen nichts anhaben, nein, für sie ist es vielleicht sogar zu einem Vergnügen geworden.
Solche Menschen bekennen dann: „O Herr, da Du doch der Schöpfer aller Dinge bist, ist alles in der Existenz schön und gut. Die Hässlichkeit und das Übel sind wahrlich unser Vergehen, weil wir deine Weisheiten nicht verstanden und deinen Gaben nicht angemessen dankten.“
So bitter das Medikament auch sein mag, sobald der Kranke sieht, dass es ihn heilt, wird es für ihn bekömmlich und er trägt es jetzt immer bei sich. Jede Krankheit ist das Heilmittel für diejenigen, die um den Wert ihrer Gesundheit nicht Bescheid wissen. Die Krankheit lehrt dich eigentlich, was es bedeutet, gesund zu sein. Nichts kann den Wert der Gesundheit besser beschreiben als die Krankheit. Auf diese Weise kommt der Wert des Guten durch das Schlechte zum Vorschein. Denn in Wirklichkeit schadet sich ein böswilliger Mensch nur selbst. Für denjenigen jedoch, der aus dessen Unheil eine Lehre zieht, bringt er den größten Nutzen.
Zusammengefasst gesagt: das Leben ist voller Überraschungen und du musst auf sie vorbereitet sein. Sonst erlebst du den Schock deines Lebens. Daher empfahlen uns die Propheten, die als eine Göttliche Barmherzigkeit entsandt wurden, „Bleibe fern vom Schlechten und strebe nach dem Guten, o Mensch!“.
Alles kommt vom Allbarmherzigen und Allerbarmenden Schöpfer. Er unterdrückt niemals und schadet niemandem, sondern erzieht und reinigt den Menschen zu seinem Wohle. Wenn du dir stets dessen bewusst bist und es in deinem Herzen trägst, wird dich nichts umhauen und du wirst wie der alte Sheikh für alles, was dir widerfährt, dankbar sein.
eine kurze Geschichte:
Der heilige Lokman, Friede sei auf ihm, war einer der Propheten und der erste Arzt. Der Allmächtige jedoch ließ ihn als eine Prüfung zu einem Sklaven werden.
Der Herr, der ihn kaufte, war ein guter Mensch. Er erkannte das Lokman, Friede sei auf ihm, ein großer Mensch voller Weisheit war, und gab ihm daher stets zuerst zu essen, bevor er dessen Reste aß.
Eines Tages kaufte sein Herr eine Melone und gab ihm ein Stück, „Lokman nimm, iss von der Melone“.
Lokman, Friede sei auf ihm, aß das ein Stück mit großem Appetit, so dass sein Herr ihm weitere Stücke schnitt, bis schließlich nur noch eines übrig geblieben war.
Sein Herr sagte: „Dieses Stück lass mich essen“. Kaum hatte er es in den Mund genommen, da spuckte er es auch wieder aus. „Lokman, diese Melone schmeckt ja wie Gift, wie konntest du sie essen, warum hast du nicht gesagt, dass sie so scheußlich schmeckte?“, fragte er.
Daraufhin antwortete Lokman, Friede sei auf ihm „O Herr, Sie haben mir bis zu diesem Tage so viel Gutes gegeben, da konnte ich mich nicht bei Ihnen für diese eine Melone beschweren. Das wäre unverschämt und undankbar gegenüber Ihnen“.
O Mensch, wisse dass manch bitteres Unheil des Herrn eigentlich wie diese bittere Melone ist. Denke doch nur einmal nach, welch wundervolle Gaben er dir schon alles beschert hat.
Beschwere dich nicht, dass du neben soviel Süßigkeiten einmal in deinem Leben etwas Bitteres kosten musstest. Sonst wirst du nie wie Lokman, Friede sei auf ihm, werden.
Wisse, dass die Weisen das Unheil und das Heil als die beiden Flügel eines Vogels betrachten. Wenn auch du so wie der Vogel in die Lüfte steigen willst, so bedarfst du sowohl des Heils als auch des Unheils. Oder hast du jemals einen Vogel mit nur einem Flügel fliegen sehen?