Die Sechs Gewänder
Beherrscht die sechs Richtungen, denn wer es schafft, sie in Besitz zu nehmen und zu kontrollieren, dem werden sechs spirituelle Kräfte übertragen.
Wer im Besitz dieser sechs Kräfte ist, der wird nicht nur über sein eigenes Leben, sondern über unzählige Leben herrschen können.
Diese sechs Kräfte übertragen zu bekommen, steht jedem offen, doch wer es nicht schafft, die sechs Richtungen zu kontrollieren, dem bleiben auch die Kräfte versagt.
Seid also vorsichtig!
Seid vorsichtig, denn wir leben in einer schweren Zeit.
In einer Zeit, die noch mehr spiritueller Unterstützung bedarf.
Erbittet vom Herrn für eure Seelen Unterstützung und größere spirituelle Kraft, damit euer Leben nicht so schwer wird.
Ohne die spirituelle Unterstützung wird uns weder das Leben hier auf Erden noch das Leben hiernach Freude bereiten.
Ein Leben ohne spirituelle Unterstützung ist ein mühseliges Leben.
Ein Mensch, dem spirituelle Unterstützung und Kraft versagt bleiben, gleicht jemandem, der versucht, mit künstlicher Beatmung zu leben.
Er vegetiert wie im Koma.
Deshalb fürchte dich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Scheue dich nicht davor, sondern verlange inständig danach!
Bitte Allah um mehr spirituelle Unterstützung und Kraft sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Vielleicht wirst du irgendwann müde vom Bitten, doch Er wird nicht müde zu geben.
Beherrscht die sechs Richtungen, denn wer es schafft, sie in Besitz zu nehmen und zu kontrollieren, dem werden sechs spirituelle Kräfte übertragen.
Wer im Besitz dieser sechs Kräfte ist, der wird nicht nur über sein eigenes Leben, sondern über unzählige Leben herrschen können.
Diese sechs Kräfte übertragen zu bekommen, steht jedem offen, doch wer es nicht schafft, die sechs Richtungen zu kontrollieren, dem bleiben auch die Kräfte versagt.
Seid also vorsichtig!
Seid vorsichtig, denn wir leben in einer schweren Zeit.
In einer Zeit, die noch mehr spiritueller Unterstützung bedarf.
Erbittet vom Herrn für eure Seelen Unterstützung und größere spirituelle Kraft, damit euer Leben nicht so schwer wird.
Ohne die spirituelle Unterstützung wird uns weder das Leben hier auf Erden noch das Leben hiernach Freude bereiten.
Ein Leben ohne spirituelle Unterstützung ist ein mühseliges Leben.
Ein Mensch, dem spirituelle Unterstützung und Kraft versagt bleiben, gleicht jemandem, der versucht, mit künstlicher Beatmung zu leben.
Er vegetiert wie im Koma.
Deshalb fürchte dich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Scheue dich nicht davor, sondern verlange inständig danach!
Bitte Allah um mehr spirituelle Unterstützung und Kraft sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Vielleicht wirst du irgendwann müde vom Bitten, doch Er wird nicht müde zu geben.
Die göttlichen Schätze werden durch das Geben weder geringer noch gehen sie aus.
Niemals!
Aber heute denken die Menschen über solche Dinge nicht nach.
Sie haben mit göttlichen Stufen und spiritueller Kraft nichts im Sinn.
Sie haben sich von der Spiritualität entfernt und sich stattdessen von seelenloser Technologie versklaven lassen.
Sie glauben, der Technologie wohnten außergewöhnliche Kräfte inne, die ihnen das Leben verlängern und leichter machen würden. Dabei wäre der Mensch, würde er seine spirituelle Kraft nutzen, in der Lage, Macht und Wirksamkeit der Technologie um ein Vielfaches zu überragen.
Der Prophet SAV übertrug seiner Gemeinde und seinen Heiligen solche Kräfte.
Sie benutzen diese Kräfte zur richtigen Zeit, wie es im Levhü Mahfuz, der wohlverwahrten Tafel, niedergelegt ist, und sind damit in der Lage, den Zustand dieser Welt innerhalb eines Moments zu verändern.
Oh ihr Menschen, versucht ein wenig zu verstehen und werdet hoffnungsvoller.
Für den, der verstehen will, werden die Gunsterweisungen des Herrn der Welten niemals aufhören.
Jeder Mensch wird als ein roher, unbearbeiteter Edelstein aus der „Minengrube“ auf diese Welt gebracht.
Dann wird er geschliffen und zwar so, wie es seiner Zusammensetzung und Beschaffenheit angemessen ist, damit sein wahrer Glanz zum Vorschein kommt.
Die Heiligen sind Edelstein-Spezialisten und Meister im Schleifen. Sie haben die tiefste Kenntnis vom Edelstein „Mensch“. Deshalb behandeln sie dich nicht nach deinen Wünschen, sondern entsprechend deinem Karat und deinen Eigenschaften.
Sie bearbeiten dich, und anschließend wird dein Preis ermittelt.
Denn jeder Schüler birgt sein ihm eigenes Geheimnis, er trägt in sich Existenzen, Welten und Wesen, die für alle anderen im Verborgenen liegen.
So wie die Leute, die das Gold aus dem Dunkel der Mine holen, es bearbeiten und seinen wahren Wert sichtbar machen, ist der Meister, also der Sheikh, für den Menschen ein unverzichtbarer Höhlenführer, ein Fackelträger auf dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
Der Sheikh entdeckt in der Dunkelheit den in dir eingeschlossenen Edelstein, bearbeitet dich und stellt dich schließlich in einer hell erleuchteten Vitrine aus.
Wenn der Mensch seinen Willen nicht jemandem unterordnet, der ihn an Wissen und Kraft überragt, ist ein Vorwärtskommen auf dem spirituellen Weg nicht möglich.
Er erwirbt allenfalls ein wenig „Wörterwissen“, ohne wirklich vorwärts zu kommen. Das heißt, ihm werden ein paar Begriffe hinsichtlich des Weges und der Etappen mitgeteilt, die er dann aufsagen kann, doch er wird nicht über die Wörter hinaus gelangen.
Wer wahrhaftig vorankommen möchte, muss sich ganz in die Hände des Sheikhs geben, und er darf seine eigenen Wünsche und seinen Willen nicht gegen den Willen und die Wünsche des Sheikhs stellen.
Bevor der Schüler nicht sagt:
„Ihn gibt es, mich nicht.
Er besitzt einen Willen, ich nicht“, kann er auf den spirituellen Meeren nicht vorankommen.
Seinen Willen zu übergeben, bedeutet, sein Herz anzuvertrauen.
Die Aufgabe des Sheikhs ist die Schulung des Herzens.
Die Stufe, auf der er steht, ist die Stufe des Herzens, der Seele.
Wer seinen Willen nicht übergeben hat, der hat auch sein Herz noch nicht auf den Weg nicht gebracht.
Dabei ist es doch gerade die Aufgabe des Sheikhs, das Herz anzusprechen.
Er spricht von Herz zu Herz.
Er spricht direkt in die Seele.
Er ist jemand, der die seelische Verfassung und den Zustand seines Gegenübers sieht und erkennt. Aus diesem Grund weiß er, wer im Stande ist, diesen Weg zu beschreiten.
Er kann sehr wohl unterscheiden, wer auf Wunsch seines Egos an diese Tür klopft und wen das Verlangen seines Herzens hierher geführt hat.
Für gewöhnlich hat der Mensch keine Ahnung von sich selbst. Der Schüler bildet sich ein, er wäre von Herzen dabei, er wäre ein Liebender dieses Weges, bloß leider sei der Sheikh nicht in der Lage, es zu sehen.
Niemals!
Das Zeichen eines Liebenden und ein untrügliches Merkmal dafür, dass einer sein Herz wahrhaftig übergeben hat, ist, dass er keinen eigenen Willen mehr besitzt, sondern nur noch der Wille des Sheikhs für ihn zählt.
Fertig aus!
Würde man sterben für den Menschen, den man liebt?
Ja, man sollte für ihn sterben können!
Wir behaupten zwar, Allah zu lieben, doch sind wir nicht im Stande von den Wünschen und Bedürfnissen unseres Egos zu lassen.
Aus diesem Grund bekommen die Meisten lediglich von der Wahrheit zu hören, aber nur einigen wenigen zeigt der Großsheikh die Wahrheit.
Wer mit seinem Ego statt mit seinem Herzen anwesend ist, dem wird von der Wahrheit erzählt, die Bilder dazu bleiben ihm jedoch verhüllt, denn das Herz ist noch nicht bereit dafür.
Ab welchem Zeitpunkt aber ist das Herz bereit?
Sobald der Schüler keinen eigenen Willen mehr hat, sondern nur noch der Wille seines Sheikhs für ihn existiert, ist das Herz bereit. Wer sich nicht mit seinem Willen ergibt, kann auch nicht erzogen werden.
Die Natur lässt sich nicht ändern, aber sie kann kontrolliert werden.
Sie zu kontrollieren, ist allerdings nur möglich, wenn man sich mit seinem Willen ganz ergeben hat.
Eine Geschichte:
Ein iranischer Herrscher früherer Zeit beklagte sich bei einem seiner Wesire über den Lehrer seines Sohnes.
„Ich möchte, dass mein Sohn sich Wissen aneignet und eines Tages an meine Stelle tritt. Er soll ein guter Herrscher werden und mich vertreten können, doch er ist von früh bis spät nur mit dem Musizieren und seinen Instrumenten beschäftigt. Sein Lehrer vermittelt ihm offenbar nicht die richtigen Kenntnisse.“
Doch der Wesir war anderer Meinung:
„Mein Herrscher, der Lehrer kann keine Wunder vollbringen. Nur in dem Maße, indem sich dein Sohn ihm ergibt, und entsprechend der Talente, die er mitgebracht hat, kann sein Lehrer ihn formen.
In seinem Kern ist der Mensch unveränderbar, und seine Erziehung hängt ab vom Charakter und vom Grad der Ergebenheit.“
Doch der Herrscher beharrte auf seiner Ansicht. Er war überzeugt, dass sich der Charakter eines Menschen durch Erziehung sehr wohl von Grund auf verändern ließ.
Und um dies zu beweisen, befahl er, im Palast ein Fest auszurichten. An dem Abend, als das Fest stattfand, ließ er dressierte Katzen vorführen, die auf ihrem Rücken in kleinen Schalen brennende Kerzen trugen. Sie sprangen herum, ohne dass auch nur eine der Schalen herunterfiel.
Beherrscht die sechs Richtungen, denn wer es schafft, sie in Besitz zu nehmen und zu kontrollieren, dem werden sechs spirituelle Kräfte übertragen.
Wer im Besitz dieser sechs Kräfte ist, der wird nicht nur über sein eigenes Leben, sondern über unzählige Leben herrschen können.
Diese sechs Kräfte übertragen zu bekommen, steht jedem offen, doch wer es nicht schafft, die sechs Richtungen zu kontrollieren, dem bleiben auch die Kräfte versagt.
Seid also vorsichtig!
Seid vorsichtig, denn wir leben in einer schweren Zeit.
In einer Zeit, die noch mehr spiritueller Unterstützung bedarf.
Erbittet vom Herrn für eure Seelen Unterstützung und größere spirituelle Kraft, damit euer Leben nicht so schwer wird.
Ohne die spirituelle Unterstützung wird uns weder das Leben hier auf Erden noch das Leben hiernach Freude bereiten.
Ein Leben ohne spirituelle Unterstützung ist ein mühseliges Leben.
Ein Mensch, dem spirituelle Unterstützung und Kraft versagt bleiben, gleicht jemandem, der versucht, mit künstlicher Beatmung zu leben.
Er vegetiert wie im Koma.
Deshalb fürchte dich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Scheue dich nicht davor, sondern verlange inständig danach!
Bitte Allah um mehr spirituelle Unterstützung und Kraft sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Vielleicht wirst du irgendwann müde vom Bitten, doch Er wird nicht müde zu geben.
Die göttlichen Schätze werden durch das Geben weder geringer noch gehen sie aus.
Niemals!
Aber heute denken die Menschen über solche Dinge nicht nach.
Sie haben mit göttlichen Stufen und spiritueller Kraft nichts im Sinn.
Sie haben sich von der Spiritualität entfernt und sich stattdessen von seelenloser Technologie versklaven lassen.
Sie glauben, der Technologie wohnten außergewöhnliche Kräfte inne, die ihnen das Leben verlängern und leichter machen würden. Dabei wäre der Mensch, würde er seine spirituelle Kraft nutzen, in der Lage, Macht und Wirksamkeit der Technologie um ein Vielfaches zu überragen.
Der Prophet SAV übertrug seiner Gemeinde und seinen Heiligen solche Kräfte.
Sie benutzen diese Kräfte zur richtigen Zeit, wie es im Levhü Mahfuz, der wohlverwahrten Tafel, niedergelegt ist, und sind damit in der Lage, den Zustand dieser Welt innerhalb eines Moments zu verändern.
Oh ihr Menschen, versucht ein wenig zu verstehen und werdet hoffnungsvoller.
Für den, der verstehen will, werden die Gunsterweisungen des Herrn der Welten niemals aufhören.
Jeder Mensch wird als ein roher, unbearbeiteter Edelstein aus der „Minengrube“ auf diese Welt gebracht.
Dann wird er geschliffen und zwar so, wie es seiner Zusammensetzung und Beschaffenheit angemessen ist, damit sein wahrer Glanz zum Vorschein kommt.
Die Heiligen sind Edelstein-Spezialisten und Meister im Schleifen. Sie haben die tiefste Kenntnis vom Edelstein „Mensch“. Deshalb behandeln sie dich nicht nach deinen Wünschen, sondern entsprechend deinem Karat und deinen Eigenschaften.
Sie bearbeiten dich, und anschließend wird dein Preis ermittelt.
Denn jeder Schüler birgt sein ihm eigenes Geheimnis, er trägt in sich Existenzen, Welten und Wesen, die für alle anderen im Verborgenen liegen.
So wie die Leute, die das Gold aus dem Dunkel der Mine holen, es bearbeiten und seinen wahren Wert sichtbar machen, ist der Meister, also der Sheikh, für den Menschen ein unverzichtbarer Höhlenführer, ein Fackelträger auf dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
Der Sheikh entdeckt in der Dunkelheit den in dir eingeschlossenen Edelstein, bearbeitet dich und stellt dich schließlich in einer hell erleuchteten Vitrine aus.
Wenn der Mensch seinen Willen nicht jemandem unterordnet, der ihn an Wissen und Kraft überragt, ist ein Vorwärtskommen auf dem spirituellen Weg nicht möglich.
Er erwirbt allenfalls ein wenig „Wörterwissen“, ohne wirklich vorwärts zu kommen. Das heißt, ihm werden ein paar Begriffe hinsichtlich des Weges und der Etappen mitgeteilt, die er dann aufsagen kann, doch er wird nicht über die Wörter hinaus gelangen.
Wer wahrhaftig vorankommen möchte, muss sich ganz in die Hände des Sheikhs geben, und er darf seine eigenen Wünsche und seinen Willen nicht gegen den Willen und die Wünsche des Sheikhs stellen.
Bevor der Schüler nicht sagt:
„Ihn gibt es, mich nicht.
Er besitzt einen Willen, ich nicht“, kann er auf den spirituellen Meeren nicht vorankommen.
Seinen Willen zu übergeben, bedeutet, sein Herz anzuvertrauen.
Die Aufgabe des Sheikhs ist die Schulung des Herzens.
Die Stufe, auf der er steht, ist die Stufe des Herzens, der Seele.
Wer seinen Willen nicht übergeben hat, der hat auch sein Herz noch nicht auf den Weg nicht gebracht.
Dabei ist es doch gerade die Aufgabe des Sheikhs, das Herz anzusprechen.
Er spricht von Herz zu Herz.
Er spricht direkt in die Seele.
Er ist jemand, der die seelische Verfassung und den Zustand seines Gegenübers sieht und erkennt. Aus diesem Grund weiß er, wer im Stande ist, diesen Weg zu beschreiten.
Er kann sehr wohl unterscheiden, wer auf Wunsch seines Egos an diese Tür klopft und wen das Verlangen seines Herzens hierher geführt hat.
Für gewöhnlich hat der Mensch keine Ahnung von sich selbst. Der Schüler bildet sich ein, er wäre von Herzen dabei, er wäre ein Liebender dieses Weges, bloß leider sei der Sheikh nicht in der Lage, es zu sehen.
Niemals!
Das Zeichen eines Liebenden und ein untrügliches Merkmal dafür, dass einer sein Herz wahrhaftig übergeben hat, ist, dass er keinen eigenen Willen mehr besitzt, sondern nur noch der Wille des Sheikhs für ihn zählt.
Fertig aus!
Würde man sterben für den Menschen, den man liebt?
Ja, man sollte für ihn sterben können!
Wir behaupten zwar, Allah zu lieben, doch sind wir nicht im Stande von den Wünschen und Bedürfnissen unseres Egos zu lassen.
Aus diesem Grund bekommen die Meisten lediglich von der Wahrheit zu hören, aber nur einigen wenigen zeigt der Großsheikh die Wahrheit.
Wer mit seinem Ego statt mit seinem Herzen anwesend ist, dem wird von der Wahrheit erzählt, die Bilder dazu bleiben ihm jedoch verhüllt, denn das Herz ist noch nicht bereit dafür.
Ab welchem Zeitpunkt aber ist das Herz bereit?
Sobald der Schüler keinen eigenen Willen mehr hat, sondern nur noch der Wille seines Sheikhs für ihn existiert, ist das Herz bereit. Wer sich nicht mit seinem Willen ergibt, kann auch nicht erzogen werden.
Die Natur lässt sich nicht ändern, aber sie kann kontrolliert werden.
Sie zu kontrollieren, ist allerdings nur möglich, wenn man sich mit seinem Willen ganz ergeben hat.
Eine Geschichte:
Ein iranischer Herrscher früherer Zeit beklagte sich bei einem seiner Wesire über den Lehrer seines Sohnes.
„Ich möchte, dass mein Sohn sich Wissen aneignet und eines Tages an meine Stelle tritt. Er soll ein guter Herrscher werden und mich vertreten können, doch er ist von früh bis spät nur mit dem Musizieren und seinen Instrumenten beschäftigt. Sein Lehrer vermittelt ihm offenbar nicht die richtigen Kenntnisse.“
Doch der Wesir war anderer Meinung:
„Mein Herrscher, der Lehrer kann keine Wunder vollbringen. Nur in dem Maße, indem sich dein Sohn ihm ergibt, und entsprechend der Talente, die er mitgebracht hat, kann sein Lehrer ihn formen.
In seinem Kern ist der Mensch unveränderbar, und seine Erziehung hängt ab vom Charakter und vom Grad der Ergebenheit.“
Doch der Herrscher beharrte auf seiner Ansicht. Er war überzeugt, dass sich der Charakter eines Menschen durch Erziehung sehr wohl von Grund auf verändern ließ.
Und um dies zu beweisen, befahl er, im Palast ein Fest auszurichten.
An dem Abend, als das Fest stattfand, ließ er dressierte Katzen vorführen, die auf ihrem Rücken in kleinen Schalen brennende Kerzen trugen. Sie sprangen herum, ohne dass auch nur eine der Schalen herunterfiel.
Schließlich wandte sich der Herrscher seinem Wesir zu, deutete auf die Katzen und flüsterte:
„Schaut, was durch Erziehung möglich ist.
Sie kann wahrlich alles bewirken.“
Der Wesir entgegnete nichts, sondern wartete auf das nächste Fest.
Einige Wochen später war es so weit. Wiederum sollten die dressierten Katzen auftreten. Als sie mit ihrer Vorstellung an der Reihe waren, holte der Wesir einige Ratten, die er heimlich mitgebracht hatte, und ließ sie zwischen den Katzen laufen.
Sobald die Katzen die Ratten sahen, vergaßen sie die Schalen mit den brennenden Kerzen und rasten wie wild hinter ihnen her.
Die Schalen fielen auf den Boden, das Feuer setzte kostbare Teppiche und Vorhänge in Brand, und von einem Moment zum nächsten brach heilloses Chaos aus.
In diesem Moment trat der Wesir zum König und sagte:
„Seht Ihr nun, mein Sultan, dass die Erziehung abhängig von der Natur und vom Charakter eines Wesens ist.
Wir haben den Katzen die Ratten zur Prüfung geschickt, und sogleich zeigte sich, dass sich an ihrem Wesen nicht das Geringste geändert hat.“
Ähnlich verfährt auch der Sheikh:
Er weist diejenigen, die zu ihm kommen und ihm zuhören, eine Richtung und prüft sie, ohne dass sie es überhaupt bemerken.
Die Prüfung dient nicht ihm, sondern dem Schüler, damit dieser sich selbst erkennt, und sieht, an welchem Punkt er steht.
Ganz gleich, ob nun einer oder tausend vor ihm stehen: Der Sheikh ist im Stande, jedem einzelnen, entsprechend seinem Zustand und Rang, den Weg zu weisen
Allerdings sind die heutigen Menschen sehr ungeduldig und stolz, keiner schafft es, seinen Willen zu überantworten.
Stattdessen verlangen sie, auch ohne dass sie ihren Willen ergeben haben, nach dem ausgelobten Preis.
Aber bevor du deinen kleineren Willen nicht dem größeren Willen des Sheikhs anvertraut hast, wird man dir keine Autorität verleihen.
Ich habe gehört, dass der deutsche Staat den Haltern älterer Autos neulich ein Angebot „Alt für neu“ gemacht hat: „Gib du uns das Schlechte und nimm dafür mit unserer Unterstützung das Bessere.“
Das heißt also, wer das Schlechte, das er hat, aufgibt, den unterstützt der Staat beim Erwerb eines Besseren.
Um wie viel mehr würde es der Anstand gebieten, dass du das, was du hast, deinem Sheikh übergibst, ehe du etwas von ihm verlangst.
Doch wir sagten es bereits: In der heutigen Zeit ist es sehr schwierig, Sheikh zu sein.
Nur wenige haben noch Gefühl für Anstand.
In früheren Zeiten war es unmöglich, sich in der Gegenwart des Sheikhs ohne Anstand zu benehmen.
Einst nahm ein Schüler eine Handvoll Müll und fuchtelte damit vor seinem Sheikh herum. „Legst du noch einmal ein solches Verhalten an den Tag, fliegst du hier raus und wirst nie wieder Gelegenheit bekommen, uns vor die Augen zu treten.“
Heute ist es so, dass die Menschen mit der Absicht hierher kommen, Sheikh zu werden, statt Schüler zu sein.
Beherrscht die sechs Richtungen, denn wer es schafft, sie in Besitz zu nehmen und zu kontrollieren, dem werden sechs spirituelle Kräfte übertragen.
Wer im Besitz dieser sechs Kräfte ist, der wird nicht nur über sein eigenes Leben, sondern über unzählige Leben herrschen können.
Diese sechs Kräfte übertragen zu bekommen, steht jedem offen, doch wer es nicht schafft, die sechs Richtungen zu kontrollieren, dem bleiben auch die Kräfte versagt.
Seid also vorsichtig!
Seid vorsichtig, denn wir leben in einer schweren Zeit.
In einer Zeit, die noch mehr spiritueller Unterstützung bedarf.
Erbittet vom Herrn für eure Seelen Unterstützung und größere spirituelle Kraft, damit euer Leben nicht so schwer wird.
Ohne die spirituelle Unterstützung wird uns weder das Leben hier auf Erden noch das Leben hiernach Freude bereiten.
Ein Leben ohne spirituelle Unterstützung ist ein mühseliges Leben.
Ein Mensch, dem spirituelle Unterstützung und Kraft versagt bleiben, gleicht jemandem, der versucht, mit künstlicher Beatmung zu leben.
Er vegetiert wie im Koma.
Deshalb fürchte dich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Scheue dich nicht davor, sondern verlange inständig danach!
Bitte Allah um mehr spirituelle Unterstützung und Kraft sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Vielleicht wirst du irgendwann müde vom Bitten, doch Er wird nicht müde zu geben.
Die göttlichen Schätze werden durch das Geben weder geringer noch gehen sie aus.
Niemals!
Aber heute denken die Menschen über solche Dinge nicht nach.
Sie haben mit göttlichen Stufen und spiritueller Kraft nichts im Sinn.
Sie haben sich von der Spiritualität entfernt und sich stattdessen von seelenloser Technologie versklaven lassen.
Sie glauben, der Technologie wohnten außergewöhnliche Kräfte inne, die ihnen das Leben verlängern und leichter machen würden. Dabei wäre der Mensch, würde er seine spirituelle Kraft nutzen, in der Lage, Macht und Wirksamkeit der Technologie um ein Vielfaches zu überragen.
Der Prophet SAV übertrug seiner Gemeinde und seinen Heiligen solche Kräfte.
Sie benutzen diese Kräfte zur richtigen Zeit, wie es im Levhü Mahfuz, der wohlverwahrten Tafel, niedergelegt ist, und sind damit in der Lage, den Zustand dieser Welt innerhalb eines Moments zu verändern.
Oh ihr Menschen, versucht ein wenig zu verstehen und werdet hoffnungsvoller.
Für den, der verstehen will, werden die Gunsterweisungen des Herrn der Welten niemals aufhören.
Jeder Mensch wird als ein roher, unbearbeiteter Edelstein aus der „Minengrube“ auf diese Welt gebracht.
Dann wird er geschliffen und zwar so, wie es seiner Zusammensetzung und Beschaffenheit angemessen ist, damit sein wahrer Glanz zum Vorschein kommt.
Die Heiligen sind Edelstein-Spezialisten und Meister im Schleifen. Sie haben die tiefste Kenntnis vom Edelstein „Mensch“. Deshalb behandeln sie dich nicht nach deinen Wünschen, sondern entsprechend deinem Karat und deinen Eigenschaften.
Sie bearbeiten dich, und anschließend wird dein Preis ermittelt.
Denn jeder Schüler birgt sein ihm eigenes Geheimnis, er trägt in sich Existenzen, Welten und Wesen, die für alle anderen im Verborgenen liegen.
So wie die Leute, die das Gold aus dem Dunkel der Mine holen, es bearbeiten und seinen wahren Wert sichtbar machen, ist der Meister, also der Sheikh, für den Menschen ein unverzichtbarer Höhlenführer, ein Fackelträger auf dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
Der Sheikh entdeckt in der Dunkelheit den in dir eingeschlossenen Edelstein, bearbeitet dich und stellt dich schließlich in einer hell erleuchteten Vitrine aus.
Wenn der Mensch seinen Willen nicht jemandem unterordnet, der ihn an Wissen und Kraft überragt, ist ein Vorwärtskommen auf dem spirituellen Weg nicht möglich.
Er erwirbt allenfalls ein wenig „Wörterwissen“, ohne wirklich vorwärts zu kommen. Das heißt, ihm werden ein paar Begriffe hinsichtlich des Weges und der Etappen mitgeteilt, die er dann aufsagen kann, doch er wird nicht über die Wörter hinaus gelangen.
Wer wahrhaftig vorankommen möchte, muss sich ganz in die Hände des Sheikhs geben, und er darf seine eigenen Wünsche und seinen Willen nicht gegen den Willen und die Wünsche des Sheikhs stellen.
Bevor der Schüler nicht sagt:
„Ihn gibt es, mich nicht.
Er besitzt einen Willen, ich nicht“, kann er auf den spirituellen Meeren nicht vorankommen.
Seinen Willen zu übergeben, bedeutet, sein Herz anzuvertrauen.
Die Aufgabe des Sheikhs ist die Schulung des Herzens.
Die Stufe, auf der er steht, ist die Stufe des Herzens, der Seele.
Wer seinen Willen nicht übergeben hat, der hat auch sein Herz noch nicht auf den Weg nicht gebracht.
Dabei ist es doch gerade die Aufgabe des Sheikhs, das Herz anzusprechen.
Er spricht von Herz zu Herz.
Er spricht direkt in die Seele.
Er ist jemand, der die seelische Verfassung und den Zustand seines Gegenübers sieht und erkennt. Aus diesem Grund weiß er, wer im Stande ist, diesen Weg zu beschreiten.
Er kann sehr wohl unterscheiden, wer auf Wunsch seines Egos an diese Tür klopft und wen das Verlangen seines Herzens hierher geführt hat.
Für gewöhnlich hat der Mensch keine Ahnung von sich selbst. Der Schüler bildet sich ein, er wäre von Herzen dabei, er wäre ein Liebender dieses Weges, bloß leider sei der Sheikh nicht in der Lage, es zu sehen.
Niemals!
Das Zeichen eines Liebenden und ein untrügliches Merkmal dafür, dass einer sein Herz wahrhaftig übergeben hat, ist, dass er keinen eigenen Willen mehr besitzt, sondern nur noch der Wille des Sheikhs für ihn zählt.
Fertig aus!
Würde man sterben für den Menschen, den man liebt?
Ja, man sollte für ihn sterben können!
Wir behaupten zwar, Allah zu lieben, doch sind wir nicht im Stande von den Wünschen und Bedürfnissen unseres Egos zu lassen.
Aus diesem Grund bekommen die Meisten lediglich von der Wahrheit zu hören, aber nur einigen wenigen zeigt der Großsheikh die Wahrheit.
Wer mit seinem Ego statt mit seinem Herzen anwesend ist, dem wird von der Wahrheit erzählt, die Bilder dazu bleiben ihm jedoch verhüllt, denn das Herz ist noch nicht bereit dafür.
Ab welchem Zeitpunkt aber ist das Herz bereit?
Sobald der Schüler keinen eigenen Willen mehr hat, sondern nur noch der Wille seines Sheikhs für ihn existiert, ist das Herz bereit. Wer sich nicht mit seinem Willen ergibt, kann auch nicht erzogen werden.
Die Natur lässt sich nicht ändern, aber sie kann kontrolliert werden.
Sie zu kontrollieren, ist allerdings nur möglich, wenn man sich mit seinem Willen ganz ergeben hat.
Eine Geschichte:
Ein iranischer Herrscher früherer Zeit beklagte sich bei einem seiner Wesire über den Lehrer seines Sohnes.
„Ich möchte, dass mein Sohn sich Wissen aneignet und eines Tages an meine Stelle tritt. Er soll ein guter Herrscher werden und mich vertreten können, doch er ist von früh bis spät nur mit dem Musizieren und seinen Instrumenten beschäftigt. Sein Lehrer vermittelt ihm offenbar nicht die richtigen Kenntnisse.“
Doch der Wesir war anderer Meinung:
„Mein Herrscher, der Lehrer kann keine Wunder vollbringen. Nur in dem Maße, indem sich dein Sohn ihm ergibt, und entsprechend der Talente, die er mitgebracht hat, kann sein Lehrer ihn formen.
In seinem Kern ist der Mensch unveränderbar, und seine Erziehung hängt ab vom Charakter und vom Grad der Ergebenheit.“
Doch der Herrscher beharrte auf seiner Ansicht. Er war überzeugt, dass sich der Charakter eines Menschen durch Erziehung sehr wohl von Grund auf verändern ließ.
Und um dies zu beweisen, befahl er, im Palast ein Fest auszurichten.
An dem Abend, als das Fest stattfand, ließ er dressierte Katzen vorführen, die auf ihrem Rücken in kleinen Schalen brennende Kerzen trugen. Sie sprangen herum, ohne dass auch nur eine der Schalen herunterfiel.
Schließlich wandte sich der Herrscher seinem Wesir zu, deutete auf die Katzen und flüsterte:
„Schaut, was durch Erziehung möglich ist.
Sie kann wahrlich alles bewirken.“
Der Wesir entgegnete nichts, sondern wartete auf das nächste Fest.
Einige Wochen später war es so weit. Wiederum sollten die dressierten Katzen auftreten. Als sie mit ihrer Vorstellung an der Reihe waren, holte der Wesir einige Ratten, die er heimlich mitgebracht hatte, und ließ sie zwischen den Katzen laufen.
Sobald die Katzen die Ratten sahen, vergaßen sie die Schalen mit den brennenden Kerzen und rasten wie wild hinter ihnen her.
Die Schalen fielen auf den Boden, das Feuer setzte kostbare Teppiche und Vorhänge in Brand, und von einem Moment zum nächsten brach heilloses Chaos aus.
In diesem Moment trat der Wesir zum König und sagte:
„Seht Ihr nun, mein Sultan, dass die Erziehung abhängig von der Natur und vom Charakter eines Wesens ist.
Wir haben den Katzen die Ratten zur Prüfung geschickt, und sogleich zeigte sich, dass sich an ihrem Wesen nicht das Geringste geändert hat.“
Ähnlich verfährt auch der Sheikh:
Er weist diejenigen, die zu ihm kommen und ihm zuhören, eine Richtung und prüft sie, ohne dass sie es überhaupt bemerken.
Die Prüfung dient nicht ihm, sondern dem Schüler, damit dieser sich selbst erkennt, und sieht, an welchem Punkt er steht.
Ganz gleich, ob nun einer oder tausend vor ihm stehen: Der Sheikh ist im Stande, jedem einzelnen, entsprechend seinem Zustand und Rang, den Weg zu weisen.
Allerdings sind die heutigen Menschen sehr ungeduldig und stolz, keiner schafft es, seinen Willen zu überantworten.
Stattdessen verlangen sie, auch ohne dass sie ihren Willen ergeben haben, nach dem ausgelobten Preis.
Aber bevor du deinen kleineren Willen nicht dem größeren Willen des Sheikhs anvertraut hast, wird man dir keine Autorität verleihen.
Ich habe gehört, dass der deutsche Staat den Haltern älterer Autos neulich ein Angebot „Alt für neu“ gemacht hat: „Gib du uns das Schlechte und nimm dafür mit unserer Unterstützung das Bessere.“
Das heißt also, wer das Schlechte, das er hat, aufgibt, den unterstützt der Staat beim Erwerb eines Besseren.
Um wie viel mehr würde es der Anstand gebieten, dass du das, was du hast, deinem Sheikh übergibst, ehe du etwas von ihm verlangst.
Doch wir sagten es bereits: In der heutigen Zeit ist es sehr schwierig, Sheikh zu sein.
Nur wenige haben noch Gefühl für Anstand.
In früheren Zeiten war es unmöglich, sich in der Gegenwart des Sheikhs ohne Anstand zu benehmen.
Einst nahm ein Schüler eine Handvoll Müll und fuchtelte damit vor seinem Sheikh herum. „Legst du noch einmal ein solches Verhalten an den Tag, fliegst du hier raus und wirst nie wieder Gelegenheit bekommen, uns vor die Augen zu treten.“
Heute ist es so, dass die Menschen mit der Absicht hierher kommen, Sheikh zu werden, statt Schüler zu sein.
Sie haben tatsächlich die Vorstellung, sie könnten mal eben so Sheikh werden, und wenn ihnen etwas nicht passt, sind sie auch ganz schnell wieder weg.
In früheren Zeiten jedoch verhielt es sich so, dass der Schüler bei einem Fehlverhalten vom Sheikh vor die Tür gesetzt wurde, und die Tür blieb dann für diesen Schüler verschlossen.
Zwar hätte der Sheikh ihn auf dem spirituellen Weg wieder an die Hand genommen und ihn unter seinen Schutz gestellt, doch persönlich wäre er seinem Sheikh nicht mehr begegnet.
Oh du Anwärter dieses Weges! Sage: „So wie der Wille des Sheikhs es möchte.“
Nicht der Sheikh bekommt einen Vorteil durch dich, sondern du bist es, der einen Nutzen von ihm beziehen wird, vergiss das nicht.
Er ist es, der das Gold in den Händen hält, und wenn du dich um dieses Gold bewirbst, dann gehorche seinem Wort.
Wisse, dass du nicht in den Besitz eines höheren Willens kommst, ehe du nicht deinen eigenen Willen hergegeben hast.
Sehr viele kommen hierher und sagen:
„Sheikh ich möchte auch im Namen Gottes das Wort ergreifen, geben Sie mir die Erlaubnis dazu.“
„Gut kein Problem, sobald du aufhörst, in deinem eigenen Namen zu sprechen, bekommst du die Erlaubnis.“
Was muss derjenige machen, der im Namen Allahs reden möchte?
Zu allererst muss er aufhören, in seinem eigenen Namen zu sprechen und sich nach seinem eigenen Interesse zu richten.
Er darf nicht versuchen, Allah auf eigene Faust zu finden, denn Er ist niemals ohne einen Seiner Freunde zu finden.
Allah ist der verborgenste aller Schätze. Den Weg zu Ihm – Seine Anschrift – kennen nur die Geheimnishüter und die Vertrauenswürdigen, nur die Freunde Gottes, auf deren Worte und Taten Verlass ist.
Es gibt Leute, die ihre Telefonnummer nicht öffentlich machen. Sie wird geheim gehalten, man findet sie nicht in den Gelben Seiten, nur ihre engsten Freunde kennen deren Adresse und Telefonnummer.
Und wer diese Freunde nicht kennt, wird ihre persönlichen Kontaktdaten nie erfahren.
Was denkst du über Allah?
Wie willst du Ihn finden, oh Mensch, ohne einem Seiner Freunde ergeben zu sein.
Oh du Anwärter dieses Weges!
Höre nicht auf dein Ego, sondern auf deinen Sheikh.
Ein wahrer Sheikh gehört zur Klasse derjenigen, von denen der Herr sagt, sie sind
„meine Freunde“
und wer ihnen ergeben ist, ist Allah ergeben, fertig aus!
Höre auf deinen Sheikh und halte dich an ihn, damit dir göttliche Geschenke dargereicht werden und du hohe Stufen erreichst.
Eines Tages forderte einer von unseren Großsheikhs in der Goldenen Kette, Abdulhalik Goncduvani einen seiner Schüler auf:
„Gehe dort auf den Berg gegenüber und warte auf mich.
Ich komme gleich nach."
Gehe auf den Berg, ich komme nach“, sagte er und ging sieben Jahre lang nicht zu dem Schüler auf den Berg.
Sieben Jahre lang wartete der Schüler dort, ohne eigenmächtig vom Berg hinunter zu steigen.
Sieben Jahre ist der Sheikh nicht auf den Berg gegangen
Sieben Jahre ist der Schüler nicht vom Berg hinunter gekommen. Er wartete.
Subhanallah!
Und kein einziges Mal sagte er:
„Anscheinend ist dem Sheikh etwas dazwischen gekommen, dass er nicht gekommen ist.
Und es wird dunkel hier oben, was kann ich schon ausrichten, vielleicht werde ich zur Beute der wilden Tiere!
Am besten ich steige vom Berg hinab, kehre morgen früh zurück und warte weiter.
Vielleicht kommt er morgen, es reicht, ja wenn ich dann wieder hier bin.“
Nichts dergleichen hat er gesagt.
„Mein Sohn, geh, ich komme nach!“
Volle sieben Jahre wartete der Schüler auf dem Berg und hatte einen Bart bis zu den Knien.
Wenn er in der Nacht seine Gottesandacht verrichtete, bildete sich ein Kreis um ihn, und die wilden Tiere, vom Wolf bis zum Spatz, versammelten sich bei ihm, um mit ihm zu beten.
Stand er zum Gebet, standen sie mit ihm zusammen.
Die Tiere gesellten sich zu ihm, Vögel ließen sich auf seinen Schultern nieder, um Gott zu preisen.
Nach sieben Jahren bekam der Heilige Seyyidina Abdulhalik Goncduvani vom Propheten, Friede auf Ihm, den Befehl:
„Gehe zu deinem Schüler und schaue nach ihm.“
Ein Schüler steht immer unter Aufsicht, und wenn der Befehl kommt „schau nach ihm“, muss der Sheikh dies tun.
Und vom Propheten, Friede auf Ihm, kam nun nach sieben Jahren der Befehl:
„Steige auf den Berg und schau in welchem Zustand dein Schüler ist.“
Und innerhalb eines Moments war der Heilige Seyyidina Goncduvani auf dem Berg.
Er bestieg ihn durch einen Zeit- und Raumsprung. Er benötigte weniger Zeit als ein Augenaufschlag dauert, um sich in die Gegenwart des Schülers zu begeben.
„Mein Sohn“, sagte er. „Warum wartest du seit so langer Zeit auf mich? Es hätte mir etwas dazwischen gekommen sein können. Tausend Gründe hätten mich am Kommen hindern können. Warum hast du sieben Jahre hier oben auf mich gewartet?“
Darauf antwortete ihm der Schüler:
„Oh du Heiliger!
Hätte ich mich nach meinem eigenen Wissen und meinem eigenen Verstand gerichtet und meinen Platz auf dem Berg verlassen, wäret Ihr heute nicht auf Befehl des Propheten hierher gekommen.
Ich habe meinen Verstand und meine Meinungen abgelegt.
Ich habe keinen Verstand und keine Meinung mehr, auch kein Wissen.
Es gibt nichts, was ich noch habe.
Alles bist nur noch du.
Du bist in mir, und ich bin zu dir geworden.
Mich gibt es nicht, oh mein Sheikh!“
Und als er anfing
„Hu Hu Hu Hu“,
zu singen, versammelten sich weiße Tauben um sie herum und stimmten ein:
„Hu Hu Hu.“
Sie bildeten alle zusammen – der Schüler, der Sheikh und die Tauben – einen Kreis.
Und eine grüne Taube begab sich zu ihnen, aus der die Seele unseres Propheten, Friede auf Ihm, hervortrat.
Und aus den weißen Tauben traten die Seelen der Naqshibandiyya Sheikhs und jeder einzelne von ihnen stellte sich vor.
Als alle Seelen bereit waren, sprach der Prophet Mohammed, Friede auf ihm, zu Seyyidina Goncduvani:
„Dein Schüler hat sich die Eigenschaften angeeignet, die nötig sind, um in der Lage zu sein, anvertrautes Gut zu bewahren.
Übergebe ihm die Schlüssel zu seinen Schätzen, die du ihm am Tag des Versprechens abgenommen hast.
Er ist in der Lage, diese Schätze zu beherrschen, weil sein Ego besiegt ist.
Er hat das Ego zerschlagen und es erschöpft.
Es gibt in ihm nichts mehr, das über ihn herrschen könnte.
Und auch der Teufel ist nicht mehr in der Lage dazu, er kann ihn nicht mehr beeinflussen.
Also gib ihm sein Gut.
Er ist in der Lage, dass ihm zustehende Recht, seine Schätze, selbst zu tragen“, befahl der Prophet.
In diesem Moment wurden dem Schüler die sechs Kräfte übertragen:
- Die Kraft der wahren Anziehung
- Die Kraft des wahren Wortes
- Die Kraft der wahren Erziehung
- Die Kraft der wahren Umarmung der Wahrheit
- Die Kraft des wahren Blickes
- Die Kraft des Zeit- und Raumsprunges
Bevor einem Schüler diese sechs Kräfte nicht übergeben worden sind, kann er nicht auf die Stufe eines wahrhaftigen Meisters aufsteigen – er mag alles Mögliche sein, ein Meister ist er nicht.
Er bekam diese Kräfte übertragen und aufgrund seines Anstands und seiner Treue wurde er auf die Stufe eines Meisters erhoben.
Nur ein Wort hat gereicht.
Aufgrund eines einzigen Wortes, eines Befehls, ist er ohne zu widersprechen auf den Berg gegangen.
Und dann sagte er nicht:
„Warum ist er nicht gekommen, warum warte ich hier eigentlich, am besten, ich gehe mal runter und frage nach, ob er mich nicht vielleicht doch vergessen hat....“
Nein!
Mit unerschütterlichem Vertrauen seinem Sheikh gegenüber hat dieser Schüler sieben Jahre lang auf dem Berg gewartet.
Er hat sich von Pflanzen und Baumrinde ernährt.
Er hat sich mit dem zufrieden gegeben, was er dort vorfand, es war ihm genug.
Sieben Jahre lang ist er mit dem, was er fand, ausgekommen.
Er besiegte sein Ego und ist zu einem Menschen geworden.
Wer ist ein Mensch?
Wer auf seinen Sheikh hört, sich an das Gehörte hält und über sein Ego herrscht.
So einfach!
Wer von seinem eigenen Ego geritten wird, kann kein Mensch sein.
Wer nicht über sein Ego herrscht, befindet sich nicht auf der Stufe eines Menschen. Auch wenn sein Äußeres das Bild eines Menschen darstellt, gehört er doch aufgrund seines Verhaltens und seiner Lebensweise auf die Ebene der Tiere.
Das, was den Menschen zum Menschen macht, ist die Herrschaft über sein Ego.
Die Beherrschung des Egos führt dazu, dass der Mensch menschlich wird, dann findet er wahre Reife.
Doch wie herrscht der Mensch über sein Ego?
Er selbst kann es nicht, denn das Selbst stellt für das Ego keine Respektsperson dar. Dem Selbst gegenüber benimmt sich das Ego ungeniert ungehemmt.
Deshalb muss das Selbst zulassen, dass es von einer Respekt einflößenden Person beherrscht wird, von einer Person mit Autorität, der das Ego sich fügt.
Das heißt also, wenn du deinem Sheikh widersprichst, ist es eigentlich das Ego, das sich widersetzt und über das Selbst herrscht.
Ab diesem Moment wird der Sheikh dich verlassen, denn da, wo er seiner Aufgabe nicht nachkommen kann, wird er auch nicht darauf beharren.
„Doch das will ich aber!“
„Nein!“
Früher wurde der Schüler bei seinem ersten Fehler vor die Tür gesetzt.
Ein einziger Fehltritt hat gereicht, dass er nie wieder durch diese Tür eintreten durfte. Derjenige, der nicht gehorcht hat oder behauptete, es besser zu wissen als der Sheikh, ihn womöglich sogar kritisiert hat, wurde früher sofort des Hauses verwiesen.
Was soll man mit einem Schüler anfangen, der weder gehorcht noch Anstand zeigt. Was kann man so jemandem schon beibringen?
Ein Orden ist keine öffentliche Schule, in der gegen Geld unwilligen Schülern Wissen vermittelt wird.
Nein!
Dergahs sind Orte göttlichen Wissens, und nur wer mit Liebe dort hinkommt, der wird erzogen.
Und Liebe bedarf vollkommener Ergebenheit.
Doch für uns heute ist es nicht möglich, die Erziehungsmethoden der Sheikhs früherer Zeiten anzuwenden, lehrt uns der Großsheikh, denn keiner wäre im Stande, diese Art Strenge zu ertragen.
Die Menschen von heute mögen keine Disziplin und sie wollen auch nicht, dass es ernst ist.
Deshalb reden wir in einer Sprache, die sie verstehen, damit sie nicht wegrennen.
Und was ist das für eine Sprache, die jeder versteht?
Es ist die Sprache des Theaters!
In diesem göttlichen Theater heißt der Sheikh mit Vornamen:
„Witzig.“
Und mit Nachnamen:
„Ernst."
„Witzig Ernst“ ist der Sheikh für seine Schüler, und es ist schwer, ihn zu durchschauen.
What to do?
Die Menschen lieben nun einmal die Sprache des Theaters.
Deshalb kommt und lasst uns alle zusammen singen:
„Lustig, lustig tralalalala...
Das reicht, um zu verstehen!
El-Fatiha!
Beherrscht die sechs Richtungen, denn wer es schafft, sie in Besitz zu nehmen und zu kontrollieren, dem werden sechs spirituelle Kräfte übertragen.
Wer im Besitz dieser sechs Kräfte ist, der wird nicht nur über sein eigenes Leben, sondern über unzählige Leben herrschen können.
Diese sechs Kräfte übertragen zu bekommen, steht jedem offen, doch wer es nicht schafft, die sechs Richtungen zu kontrollieren, dem bleiben auch die Kräfte versagt.
Seid also vorsichtig!
Seid vorsichtig, denn wir leben in einer schweren Zeit.
In einer Zeit, die noch mehr spiritueller Unterstützung bedarf.
Erbittet vom Herrn für eure Seelen Unterstützung und größere spirituelle Kraft, damit euer Leben nicht so schwer wird.
Ohne die spirituelle Unterstützung wird uns weder das Leben hier auf Erden noch das Leben hiernach Freude bereiten.
Ein Leben ohne spirituelle Unterstützung ist ein mühseliges Leben.
Ein Mensch, dem spirituelle Unterstützung und Kraft versagt bleiben, gleicht jemandem, der versucht, mit künstlicher Beatmung zu leben.
Er vegetiert wie im Koma.
Deshalb fürchte dich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Scheue dich nicht davor, sondern verlange inständig danach!
Bitte Allah um mehr spirituelle Unterstützung und Kraft sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Vielleicht wirst du irgendwann müde vom Bitten, doch Er wird nicht müde zu geben.
Die göttlichen Schätze werden durch das Geben weder geringer noch gehen sie aus.
Niemals!
Aber heute denken die Menschen über solche Dinge nicht nach.
Sie haben mit göttlichen Stufen und spiritueller Kraft nichts im Sinn.
Sie haben sich von der Spiritualität entfernt und sich stattdessen von seelenloser Technologie versklaven lassen.
Sie glauben, der Technologie wohnten außergewöhnliche Kräfte inne, die ihnen das Leben verlängern und leichter machen würden. Dabei wäre der Mensch, würde er seine spirituelle Kraft nutzen, in der Lage, Macht und Wirksamkeit der Technologie um ein Vielfaches zu überragen.
Der Prophet SAV übertrug seiner Gemeinde und seinen Heiligen solche Kräfte.
Sie benutzen diese Kräfte zur richtigen Zeit, wie es im Levhü Mahfuz, der wohlverwahrten Tafel, niedergelegt ist, und sind damit in der Lage, den Zustand dieser Welt innerhalb eines Moments zu verändern.
Oh ihr Menschen, versucht ein wenig zu verstehen und werdet hoffnungsvoller.
Für den, der verstehen will, werden die Gunsterweisungen des Herrn der Welten niemals aufhören.
Jeder Mensch wird als ein roher, unbearbeiteter Edelstein aus der „Minengrube“ auf diese Welt gebracht.
Dann wird er geschliffen und zwar so, wie es seiner Zusammensetzung und Beschaffenheit angemessen ist, damit sein wahrer Glanz zum Vorschein kommt.
Die Heiligen sind Edelstein-Spezialisten und Meister im Schleifen. Sie haben die tiefste Kenntnis vom Edelstein „Mensch“. Deshalb behandeln sie dich nicht nach deinen Wünschen, sondern entsprechend deinem Karat und deinen Eigenschaften.
Sie bearbeiten dich, und anschließend wird dein Preis ermittelt.
Denn jeder Schüler birgt sein ihm eigenes Geheimnis, er trägt in sich Existenzen, Welten und Wesen, die für alle anderen im Verborgenen liegen.
So wie die Leute, die das Gold aus dem Dunkel der Mine holen, es bearbeiten und seinen wahren Wert sichtbar machen, ist der Meister, also der Sheikh, für den Menschen ein unverzichtbarer Höhlenführer, ein Fackelträger auf dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
Der Sheikh entdeckt in der Dunkelheit den in dir eingeschlossenen Edelstein, bearbeitet dich und stellt dich schließlich in einer hell erleuchteten Vitrine aus.
Wenn der Mensch seinen Willen nicht jemandem unterordnet, der ihn an Wissen und Kraft überragt, ist ein Vorwärtskommen auf dem spirituellen Weg nicht möglich.
Er erwirbt allenfalls ein wenig „Wörterwissen“, ohne wirklich vorwärts zu kommen. Das heißt, ihm werden ein paar Begriffe hinsichtlich des Weges und der Etappen mitgeteilt, die er dann aufsagen kann, doch er wird nicht über die Wörter hinaus gelangen.
Wer wahrhaftig vorankommen möchte, muss sich ganz in die Hände des Sheikhs geben, und er darf seine eigenen Wünsche und seinen Willen nicht gegen den Willen und die Wünsche des Sheikhs stellen.
Bevor der Schüler nicht sagt:
„Ihn gibt es, mich nicht.
Er besitzt einen Willen, ich nicht“, kann er auf den spirituellen Meeren nicht vorankommen.
Seinen Willen zu übergeben, bedeutet, sein Herz anzuvertrauen.
Die Aufgabe des Sheikhs ist die Schulung des Herzens.
Die Stufe, auf der er steht, ist die Stufe des Herzens, der Seele.
Wer seinen Willen nicht übergeben hat, der hat auch sein Herz noch nicht auf den Weg nicht gebracht.
Dabei ist es doch gerade die Aufgabe des Sheikhs, das Herz anzusprechen.
Er spricht von Herz zu Herz.
Er spricht direkt in die Seele.
Er ist jemand, der die seelische Verfassung und den Zustand seines Gegenübers sieht und erkennt. Aus diesem Grund weiß er, wer im Stande ist, diesen Weg zu beschreiten.
Er kann sehr wohl unterscheiden, wer auf Wunsch seines Egos an diese Tür klopft und wen das Verlangen seines Herzens hierher geführt hat.
Für gewöhnlich hat der Mensch keine Ahnung von sich selbst. Der Schüler bildet sich ein, er wäre von Herzen dabei, er wäre ein Liebender dieses Weges, bloß leider sei der Sheikh nicht in der Lage, es zu sehen.
Niemals!
Das Zeichen eines Liebenden und ein untrügliches Merkmal dafür, dass einer sein Herz wahrhaftig übergeben hat, ist, dass er keinen eigenen Willen mehr besitzt, sondern nur noch der Wille des Sheikhs für ihn zählt.
Fertig aus!
Würde man sterben für den Menschen, den man liebt?
Ja, man sollte für ihn sterben können!
Wir behaupten zwar, Allah zu lieben, doch sind wir nicht im Stande von den Wünschen und Bedürfnissen unseres Egos zu lassen.
Aus diesem Grund bekommen die Meisten lediglich von der Wahrheit zu hören, aber nur einigen wenigen zeigt der Großsheikh die Wahrheit.
Wer mit seinem Ego statt mit seinem Herzen anwesend ist, dem wird von der Wahrheit erzählt, die Bilder dazu bleiben ihm jedoch verhüllt, denn das Herz ist noch nicht bereit dafür.
Ab welchem Zeitpunkt aber ist das Herz bereit?
Sobald der Schüler keinen eigenen Willen mehr hat, sondern nur noch der Wille seines Sheikhs für ihn existiert, ist das Herz bereit. Wer sich nicht mit seinem Willen ergibt, kann auch nicht erzogen werden.
Die Natur lässt sich nicht ändern, aber sie kann kontrolliert werden.
Sie zu kontrollieren, ist allerdings nur möglich, wenn man sich mit seinem Willen ganz ergeben hat.
Eine Geschichte:
Ein iranischer Herrscher früherer Zeit beklagte sich bei einem seiner Wesire über den Lehrer seines Sohnes.
„Ich möchte, dass mein Sohn sich Wissen aneignet und eines Tages an meine Stelle tritt. Er soll ein guter Herrscher werden und mich vertreten können, doch er ist von früh bis spät nur mit dem Musizieren und seinen Instrumenten beschäftigt. Sein Lehrer vermittelt ihm offenbar nicht die richtigen Kenntnisse.“
Doch der Wesir war anderer Meinung:
„Mein Herrscher, der Lehrer kann keine Wunder vollbringen. Nur in dem Maße, indem sich dein Sohn ihm ergibt, und entsprechend der Talente, die er mitgebracht hat, kann sein Lehrer ihn formen.
In seinem Kern ist der Mensch unveränderbar, und seine Erziehung hängt ab vom Charakter und vom Grad der Ergebenheit.“
Doch der Herrscher beharrte auf seiner Ansicht. Er war überzeugt, dass sich der Charakter eines Menschen durch Erziehung sehr wohl von Grund auf verändern ließ.
Und um dies zu beweisen, befahl er, im Palast ein Fest auszurichten.
An dem Abend, als das Fest stattfand, ließ er dressierte Katzen vorführen, die auf ihrem Rücken in kleinen Schalen brennende Kerzen trugen. Sie sprangen herum, ohne dass auch nur eine der Schalen herunterfiel.
Schließlich wandte sich der Herrscher seinem Wesir zu, deutete auf die Katzen und flüsterte:
„Schaut, was durch Erziehung möglich ist.
Sie kann wahrlich alles bewirken.“
Der Wesir entgegnete nichts, sondern wartete auf das nächste Fest.
Einige Wochen später war es so weit. Wiederum sollten die dressierten Katzen auftreten. Als sie mit ihrer Vorstellung an der Reihe waren, holte der Wesir einige Ratten, die er heimlich mitgebracht hatte, und ließ sie zwischen den Katzen laufen.
Sobald die Katzen die Ratten sahen, vergaßen sie die Schalen mit den brennenden Kerzen und rasten wie wild hinter ihnen her.
Die Schalen fielen auf den Boden, das Feuer setzte kostbare Teppiche und Vorhänge in Brand, und von einem Moment zum nächsten brach heilloses Chaos aus.
In diesem Moment trat der Wesir zum König und sagte:
„Seht Ihr nun, mein Sultan, dass die Erziehung abhängig von der Natur und vom Charakter eines Wesens ist.
Wir haben den Katzen die Ratten zur Prüfung geschickt, und sogleich zeigte sich, dass sich an ihrem Wesen nicht das Geringste geändert hat.“
Ähnlich verfährt auch der Sheikh:
Er weist diejenigen, die zu ihm kommen und ihm zuhören, eine Richtung und prüft sie, ohne dass sie es überhaupt bemerken.
Die Prüfung dient nicht ihm, sondern dem Schüler, damit dieser sich selbst erkennt, und sieht, an welchem Punkt er steht.
Ganz gleich, ob nun einer oder tausend vor ihm stehen: Der Sheikh ist im Stande, jedem einzelnen, entsprechend seinem Zustand und Rang, den Weg zu weisen.
Allerdings sind die heutigen Menschen sehr ungeduldig und stolz, keiner schafft es, seinen Willen zu überantworten.
Stattdessen verlangen sie, auch ohne dass sie ihren Willen ergeben haben, nach dem ausgelobten Preis.
Aber bevor du deinen kleineren Willen nicht dem größeren Willen des Sheikhs anvertraut hast, wird man dir keine Autorität verleihen.
Ich habe gehört, dass der deutsche Staat den Haltern älterer Autos neulich ein Angebot „Alt für neu“ gemacht hat: „Gib du uns das Schlechte und nimm dafür mit unserer Unterstützung das Bessere.“
Das heißt also, wer das Schlechte, das er hat, aufgibt, den unterstützt der Staat beim Erwerb eines Besseren.
Um wie viel mehr würde es der Anstand gebieten, dass du das, was du hast, deinem Sheikh übergibst, ehe du etwas von ihm verlangst.
Doch wir sagten es bereits: In der heutigen Zeit ist es sehr schwierig, Sheikh zu sein.
Nur wenige haben noch Gefühl für Anstand.
In früheren Zeiten war es unmöglich, sich in der Gegenwart des Sheikhs ohne Anstand zu benehmen.
Einst nahm ein Schüler eine Handvoll Müll und fuchtelte damit vor seinem Sheikh herum. „Legst du noch einmal ein solches Verhalten an den Tag, fliegst du hier raus und wirst nie wieder Gelegenheit bekommen, uns vor die Augen zu treten.“
Heute ist es so, dass die Menschen mit der Absicht hierher kommen, Sheikh zu werden, statt Schüler zu sein.
Sie haben tatsächlich die Vorstellung, sie könnten mal eben so Sheikh werden, und wenn ihnen etwas nicht passt, sind sie auch ganz schnell wieder weg.
In früheren Zeiten jedoch verhielt es sich so, dass der Schüler bei einem Fehlverhalten vom Sheikh vor die Tür gesetzt wurde, und die Tür blieb dann für diesen Schüler verschlossen.
Zwar hätte der Sheikh ihn auf dem spirituellen Weg wieder an die Hand genommen und ihn unter seinen Schutz gestellt, doch persönlich wäre er seinem Sheikh nicht mehr begegnet.
Oh du Anwärter dieses Weges! Sage: „So wie der Wille des Sheikhs es möchte.“
Nicht der Sheikh bekommt einen Vorteil durch dich, sondern du bist es, der einen Nutzen von ihm beziehen wird, vergiss das nicht.
Er ist es, der das Gold in den Händen hält, und wenn du dich um dieses Gold bewirbst, dann gehorche seinem Wort.
Wisse, dass du nicht in den Besitz eines höheren Willens kommst, ehe du nicht deinen eigenen Willen hergegeben hast.
Sehr viele kommen hierher und sagen:
„Sheikh ich möchte auch im Namen Gottes das Wort ergreifen, geben Sie mir die Erlaubnis dazu.“
„Gut kein Problem, sobald du aufhörst, in deinem eigenen Namen zu sprechen, bekommst du die Erlaubnis.“
Was muss derjenige machen, der im Namen Allahs reden möchte?
Zu allererst muss er aufhören, in seinem eigenen Namen zu sprechen und sich nach seinem eigenen Interesse zu richten.
Er darf nicht versuchen, Allah auf eigene Faust zu finden, denn Er ist niemals ohne einen Seiner Freunde zu finden.
Allah ist der verborgenste aller Schätze. Den Weg zu Ihm – Seine Anschrift – kennen nur die Geheimnishüter und die Vertrauenswürdigen, nur die Freunde Gottes, auf deren Worte und Taten Verlass ist.
Es gibt Leute, die ihre Telefonnummer nicht öffentlich machen. Sie wird geheim gehalten, man findet sie nicht in den Gelben Seiten, nur ihre engsten Freunde kennen deren Adresse und Telefonnummer.
Und wer diese Freunde nicht kennt, wird ihre persönlichen Kontaktdaten nie erfahren.
Was denkst du über Allah?
Wie willst du Ihn finden, oh Mensch, ohne einem Seiner Freunde ergeben zu sein.
Oh du Anwärter dieses Weges!
Höre nicht auf dein Ego, sondern auf deinen Sheikh.
Ein wahrer Sheikh gehört zur Klasse derjenigen, von denen der Herr sagt, sie sind
„meine Freunde“
und wer ihnen ergeben ist, ist Allah ergeben, fertig aus!
Höre auf deinen Sheikh und halte dich an ihn, damit dir göttliche Geschenke dargereicht werden und du hohe Stufen erreichst.
Eines Tages forderte einer von unseren Großsheikhs in der Goldenen Kette, Abdulhalik Goncduvani einen seiner Schüler auf:
„Gehe dort auf den Berg gegenüber und warte auf mich.
Ich komme gleich nach.“
„Gehe auf den Berg, ich komme nach“, sagte er und ging sieben Jahre lang nicht zu dem Schüler auf den Berg.
Sieben Jahre lang wartete der Schüler dort, ohne eigenmächtig vom Berg hinunter zu steigen.
Sieben Jahre ist der Sheikh nicht auf den Berg gegangen
Sieben Jahre ist der Schüler nicht vom Berg hinunter gekommen. Er wartete.
Subhanallah!
Und kein einziges Mal sagte er:
„Anscheinend ist dem Sheikh etwas dazwischen gekommen, dass er nicht gekommen ist.
Und es wird dunkel hier oben, was kann ich schon ausrichten, vielleicht werde ich zur Beute der wilden Tiere!
Am besten ich steige vom Berg hinab, kehre morgen früh zurück und warte weiter.
Vielleicht kommt er morgen, es reicht, ja wenn ich dann wieder hier bin.“
Nichts dergleichen hat er gesagt.
„Mein Sohn, geh, ich komme nach!“
Volle sieben Jahre wartete der Schüler auf dem Berg und hatte einen Bart bis zu den Knien.
Wenn er in der Nacht seine Gottesandacht verrichtete, bildete sich ein Kreis um ihn, und die wilden Tiere, vom Wolf bis zum Spatz, versammelten sich bei ihm, um mit ihm zu beten.
Stand er zum Gebet, standen sie mit ihm zusammen.
Die Tiere gesellten sich zu ihm, Vögel ließen sich auf seinen Schultern nieder, um Gott zu preisen.
Nach sieben Jahren bekam der Heilige Seyyidina Abdulhalik Goncduvani vom Propheten, Friede auf Ihm, den Befehl:
„Gehe zu deinem Schüler und schaue nach ihm.“
Ein Schüler steht immer unter Aufsicht, und wenn der Befehl kommt „schau nach ihm“, muss der Sheikh dies tun.
Und vom Propheten, Friede auf Ihm, kam nun nach sieben Jahren der Befehl:
„Steige auf den Berg und schau in welchem Zustand dein Schüler ist.“
Und innerhalb eines Moments war der Heilige Seyyidina Goncduvani auf dem Berg.
Er bestieg ihn durch einen Zeit- und Raumsprung. Er benötigte weniger Zeit als ein Augenaufschlag dauert, um sich in die Gegenwart des Schülers zu begeben.
„Mein Sohn“, sagte er. „Warum wartest du seit so langer Zeit auf mich? Es hätte mir etwas dazwischen gekommen sein können. Tausend Gründe hätten mich am Kommen hindern können. Warum hast du sieben Jahre hier oben auf mich gewartet?“
Darauf antwortete ihm der Schüler:
„Oh du Heiliger!
Hätte ich mich nach meinem eigenen Wissen und meinem eigenen Verstand gerichtet und meinen Platz auf dem Berg verlassen, wäret Ihr heute nicht auf Befehl des Propheten hierher gekommen.
Ich habe meinen Verstand und meine Meinungen abgelegt.
Ich habe keinen Verstand und keine Meinung mehr, auch kein Wissen.
Es gibt nichts, was ich noch habe.
Alles bist nur noch du.
Du bist in mir, und ich bin zu dir geworden.
Mich gibt es nicht, oh mein Sheikh!“
Und als er anfing
„Hu Hu Hu Hu“,
zu singen, versammelten sich weiße Tauben um sie herum und stimmten ein:
„Hu Hu Hu.“
Sie bildeten alle zusammen – der Schüler, der Sheikh und die Tauben – einen Kreis.
Und eine grüne Taube begab sich zu ihnen, aus der die Seele unseres Propheten, Friede auf Ihm, hervortrat.
Und aus den weißen Tauben traten die Seelen der Naqshibandiyya Sheikhs und jeder einzelne von ihnen stellte sich vor.
Als alle Seelen bereit waren, sprach der Prophet Mohammed, Friede auf ihm, zu Seyyidina Goncduvani:
„Dein Schüler hat sich die Eigenschaften angeeignet, die nötig sind, um in der Lage zu sein, anvertrautes Gut zu bewahren.
Übergebe ihm die Schlüssel zu seinen Schätzen, die du ihm am Tag des Versprechens abgenommen hast.
Er ist in der Lage, diese Schätze zu beherrschen, weil sein Ego besiegt ist.
Er hat das Ego zerschlagen und es erschöpft.
Es gibt in ihm nichts mehr, das über ihn herrschen könnte.
Und auch der Teufel ist nicht mehr in der Lage dazu, er kann ihn nicht mehr beeinflussen.
Also gib ihm sein Gut.
Er ist in der Lage, dass ihm zustehende Recht, seine Schätze, selbst zu tragen“, befahl der Prophet.
In diesem Moment wurden dem Schüler die sechs Kräfte übertragen:
- Die Kraft der wahren Anziehung
- Die Kraft des wahren Wortes
- Die Kraft der wahren Erziehung
- Die Kraft der wahren Umarmung der Wahrheit
- Die Kraft des wahren Blickes
- Die Kraft des Zeit- und Raumsprunges
Bevor einem Schüler diese sechs Kräfte nicht übergeben worden sind, kann er nicht auf die Stufe eines wahrhaftigen Meisters aufsteigen – er mag alles Mögliche sein, ein Meister ist er nicht.
Er bekam diese Kräfte übertragen und aufgrund seines Anstands und seiner Treue wurde er auf die Stufe eines Meisters erhoben.
Nur ein Wort hat gereicht.
Aufgrund eines einzigen Wortes, eines Befehls, ist er ohne zu widersprechen auf den Berg gegangen.
Und dann sagte er nicht:
„Warum ist er nicht gekommen, warum warte ich hier eigentlich, am besten, ich gehe mal runter und frage nach, ob er mich nicht vielleicht doch vergessen hat....“
Nein!
Mit unerschütterlichem Vertrauen seinem Sheikh gegenüber hat dieser Schüler sieben Jahre lang auf dem Berg gewartet.
Er hat sich von Pflanzen und Baumrinde ernährt.
Er hat sich mit dem zufrieden gegeben, was er dort vorfand, es war ihm genug.
Sieben Jahre lang ist er mit dem, was er fand, ausgekommen.
Er besiegte sein Ego und ist zu einem Menschen geworden.
Wer ist ein Mensch?
Wer auf seinen Sheikh hört, sich an das Gehörte hält und über sein Ego herrscht.
So einfach!
Wer von seinem eigenen Ego geritten wird, kann kein Mensch sein.
Wer nicht über sein Ego herrscht, befindet sich nicht auf der Stufe eines Menschen. Auch wenn sein Äußeres das Bild eines Menschen darstellt, gehört er doch aufgrund seines Verhaltens und seiner Lebensweise auf die Ebene der Tiere.
Das, was den Menschen zum Menschen macht, ist die Herrschaft über sein Ego.
Die Beherrschung des Egos führt dazu, dass der Mensch menschlich wird, dann findet er wahre Reife.
Doch wie herrscht der Mensch über sein Ego?
Er selbst kann es nicht, denn das Selbst stellt für das Ego keine Respektsperson dar. Dem Selbst gegenüber benimmt sich das Ego ungeniert ungehemmt.
Deshalb muss das Selbst zulassen, dass es von einer Respekt einflößenden Person beherrscht wird, von einer Person mit Autorität, der das Ego sich fügt.
Das heißt also, wenn du deinem Sheikh widersprichst, ist es eigentlich das Ego, das sich widersetzt und über das Selbst herrscht.
Ab diesem Moment wird der Sheikh dich verlassen, denn da, wo er seiner Aufgabe nicht nachkommen kann, wird er auch nicht darauf beharren.
„Doch das will ich aber!“
„Nein!“
Früher wurde der Schüler bei seinem ersten Fehler vor die Tür gesetzt.
Ein einziger Fehltritt hat gereicht, dass er nie wieder durch diese Tür eintreten durfte. Derjenige, der nicht gehorcht hat oder behauptete, es besser zu wissen als der Sheikh, ihn womöglich sogar kritisiert hat, wurde früher sofort des Hauses verwiesen.
Was soll man mit einem Schüler anfangen, der weder gehorcht noch Anstand zeigt. Was kann man so jemandem schon beibringen?
Ein Orden ist keine öffentliche Schule, in der gegen Geld unwilligen Schülern Wissen vermittelt wird.
Nein!
Dergahs sind Orte göttlichen Wissens, und nur wer mit Liebe dort hinkommt, der wird erzogen.
Und Liebe bedarf vollkommener Ergebenheit.
Doch für uns heute ist es nicht möglich, die Erziehungsmethoden der Sheikhs früherer Zeiten anzuwenden, lehrt uns der Großsheikh, denn keiner wäre im Stande, diese Art Strenge zu ertragen.
Die Menschen von heute mögen keine Disziplin und sie wollen auch nicht, dass es ernst ist.
Deshalb reden wir in einer Sprache, die sie verstehen, damit sie nicht wegrennen.
Und was ist das für eine Sprache, die jeder versteht?
Es ist die Sprache des Theaters!
In diesem göttlichen Theater heißt der Sheikh mit Vornamen:
„Witzig.“
Und mit Nachnamen:
„Ernst.“
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