Die Autorität der Freiheit
Vor dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin: Haben postmoderne Sinnsucher in der Institution eine Chance?
Nadja ist Buddhistin, manchmal zeigt sie, nabelfrei, überm Gürtel geheimnisvolle Tattoos. Den Buddhismus hat ihr niemand in die Wiege gelegt, sie stammt aus einer kommunistischen Familie. Vor zehn Jahren wurde bei ihr im litauischen Kaunas der Religionsunterricht zugelassen. Der Vater, sagt sie, lebt heute ohne Sinnsystem. Die Mutter findet Halt in russisch-orthodoxer Tradition. Sie selbst kann mit den Riten christlicher Gruppen, bei denen sie sich zunächst umgesehen hatte, nichts anfangen. Vor allem stört sie das Bild eines Vatergottes, der entscheidet, was gut oder böse ist. Ich wollte einen Gott, der ein Freund ist, sagt Nadja.
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