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Hüter des Herzens

Sheikh Eşref Efendi | Berlin  09.02.2010

 

Wir danken Allah, dass er uns Woche für Woche an diesem kleinen und bescheidenen Ort zusammenruft. Er versammelt uns hier, damit wir unser Herz über den Wirren und Kämpfen des Alltags nicht an diese Welt verlieren, denn dann würden wir sehr bald Menschen werden, die sich selbst und anderen schaden. Durch die Menschen, die Allah erwählt hat, damit sie stellvertretend für Ihn zu uns sprechen, erteilt Er uns Weisungen und Ratschläge.
Und was erzählt Er uns? Sein Befehl an dich lautet: ”Oh mein Diener! Gib Acht auf dein Herz. Lass es nicht unbeaufsichtigt. Denn wenn du auch nur einen Moment lang nicht auf der Hut bist, hat Sheytan sich schon hineingeschlichen. Halte die Tür also fest verschlossen, stelle einen Wächter davor und sei alle Zeit aufmerksam.“ Wer ist der Wächter und was ist die Aufmerksamkeit des Herzens? Es ist das Gottesgedenken!


Wer Allah in seinem Herzen trägt, dessen Herz steht unter Seinem Schutz. Selbst wenn Sheytan mit seiner gesamten Anhängerschaft käme, wäre er nicht im Stande, die Tür zu einem solchen Herzen zu öffnen. Denn der, der Gottes gedenkt, hält immerfort Wache. Hat Sheytan etwa die Kraft, ihn zu überwinden? Würde er auch mit einer gewaltigen Streitmacht anrücken, solange der, der Gottes gedenkt, vor der Tür wacht, bleibt Sheytan lediglich, aus der Ferne zu schauen. Er kann sich nicht einmal nähern. Er steht ratlos da und sagt: „Also, in die Nähe dieser Tür komme ich nicht.“ „Wenn ich hier stehe, kann es für dich kein Eindringen geben.“ So spricht der, der Gottes gedenkt, und Sheytan prallt zurück, als hätte ihn ein Stromschlag getroffen.

 

Das Weideland einer Ziegenherde wird von Elektrozäunen gesichert, damit die Tiere nicht auf die Straße laufen. Reichtümer und Kostbarkeiten schließt man in Tresore, und die Gebäude schützt man mit elektrischen Sperranlagen, damit, wer auch immer sich in schlechter Absicht nähert, zurückgeworfen und von seinem Vorhaben abgehalten wird. Der, dessen Herz stets Gottes gedenkt, wird von einem Energiefeld aus spirituellem Starkstrom geschützt, so dass Sheytan niemals eine Möglichkeit finden wird, an die Tür eines solchen Herzens zu gelangen und dort einzudringen. Ein mächtiger Stromschlag würde ihn zurückstoßen. Dem Herzen, das Gottes gedenkt, kann er sich nicht nähern. Das ist unmöglich.

 

Vom Großsheikh hören wir, dass Sheytan eine Art Schlauch hat, mit dem er sich unbemerkt auf Höhe der Herzen begibt. Erst schaut er, ob das Herz einem von denen gehört, die zerstreut sind. Wenn er feststellt, dass er einen vor sich hat, der sein Gottesgedenken vernachlässigt, schließt Sheytan den Schlauch an und lässt eine ganze Wagenladung Dreck in dessen Herz ab. Viele Menschen macht er irre mit seinen Einflüsterungen, dabei sind sie doch nichts als Erfindungen und Gespinste. Aber dieses Flüstern dröhnt lauter als Heavy-Metal-Musik, und derjenige, der nicht weiß, wie man es abschaltet, verliert den Verstand.

 

Er hat kein Ohr mehr, um den wahren Worten zu lauschen. Doch sobald er „Allah“ sagt, zieht Sheytan seinen Schlauch ab. Sheytan hat gar keine andere Wahl. Der Ruf „Allah“ ist im Stande, nicht nur einen, sondern Tausende solcher Schläuche abzutrennen. Und am Ende gehen Sheytan sogar die Schläuche aus. Wenn ein Mensch nicht betet und die Namen Allahs rezitiert, bekommt er über diesen Schlauch den ganzen Tag Nichtigkeiten eingeflüstert. All seine Gedanken und Interessen gelten dann dieser Welt.

 

"Was wird aus meiner Arbeit, meiner Frau, meinem Kind? Wird es ein Doktor oder ein Ziegenhirte? Was es wohl heute zum Abendessen gibt? Suppe oder Rippchen? Und was ist mit den Möbeln, die ich bestellt habe? Ob sie wohl nächste Woche schon da sind, oder doch erst kommenden Monat, oder nächstes Jahr? Sinkt der Dollarkurs, steigt der Euro, was machen die Aktien? Wie die Zukunft wohl aussehen mag? Wird Gold oder Brot wertvoll sein?“ O Mensch, wenn du erst einmal anfängst, dir über das Weltliche Sorgen zu machen, wird die Fragerei, nach dem „Was wird wohl sein?“ nie mehr aufhören. Es wird sich endlos in deinem Kopf drehen. Wann willst du endlich an das Jenseits denken? Siehst du denn nicht, dass wir uns mit jeder Stunde, die vergeht, dem Jenseits nähern? Als Mensch wurdest du auf einen fahrenden Schlitten gesetzt, und ganz gleich, ob es dir nun gefällt oder nicht, dieser Schlitten wird dich auf die andere Seite befördern.

 

Er hat keinen Rückwärtsgang. Der Schlitten taugt nur für diese eine Richtung. Was redest du von Dollar, Euro oder Gold? Für keinen Betrag in keiner Währung dieser Welt kannst du dir eine Richtungsänderung erkaufen. Du rast schnurgerade auf das Jenseits zu, und vorher kommt keine Ausfahrt. Was auch immer Sheytan dir einflüstern mag, sei gewiss: Es geht unausweichlich in diese eine Richtung. Nimm ein anderes Beispiel: Mögen die Bauwerke, die sich die Menschen errichten, auch aus angeblich erdbebensicherem Stahlbeton sein – jedes von ihnen wird eines Tages einstürzen.

 

Die „Zeitmühle“ mit ihren gewaltigen Mahlsteinen wird all diese Gebäude pulverisieren. Wie viele Burgen und Paläste hat es gegeben, und wie viele von ihnen sind stehen geblieben? Und wenn sie nicht von selbst zerfallen, dann versetzt die Erde ihnen ein paar kurze Stöße und bringt sie zum Einsturz wie Türme aus Bauklötzen. Es gibt kein Entrinnen! Von Adam (a.s.) bis heute sind Milliarden Menschen gekommen und gegangen. Sie alle sind verfault und wieder zu Erde geworden.


Ebenso sind all ihre Häuser und Gebäude zerstört, und die Bewohner liegen unter ihnen begraben. Wir laufen. Und wenn du es nicht freiwillig tust, dann wirst du eben zum Laufen gebracht. Dir geht es wie der alten Frau, die die Straße entlang humpelt und stehen bleibt, weil sie mal durchatmen will. Ehe sie sich versieht, kommen zwei hilfsbereite Jungs von den Pfadfindern, greifen ihr unter die Arme, und im nächsten Moment findet sie sich auch schon auf der anderen Straßenseite wieder. Da kannst du dich noch so mit deinen Füßen dagegen stemmen, wenn es in Richtung Jenseits geht – es hilft nichts. Da sind die unsichtbaren „Zeitwächter“, sie packen dich beim Arm und schleifen dich auf die andere Seite, ganz gleich wie viel du zappelst.

 

Oh ihr Menschen! Es wird eine Zeit kommen, da ein Autokonvoi hinter dir her fahren wird. Und die, die das vom Straßenrand aus sehen, werden fragen: „Wer ist das? Um welche berühmte Persönlichkeit handelt es sich, dass all diese Leute ihr hinterherlaufen? Ist es ein Hollywoodstar oder ein Politiker? Wer um Himmels Willen ist das?“ „Ach was! Das ist weder ein Star noch ein Politiker.

 

Gestern hat er zwar noch geprahlt, dass er ein Star ist, doch heute wird er von vorne gezogen und von hinten geschoben, und so schafft man ihn zu der Grube, in der er verscharrt werden soll.“ Er ist ein Toter, kein Star. Wenn du von einem Star sprichst, dann denkst du an jemanden, der lebendig ist, der Licht in den Augen hat. „Wenn das seine Leiche ist, wo ist er selber?“ Er selbst ist verschwunden, nur seine Leiche ist noch da. Und ein toter Körper ist etwas ganz anderes als der lebendige Mensch. „Ja aber wenn das seine Leiche ist, wo ist dann er selbst?
Wo ist sein lebendiges Wesen?“


Stimmt schon, das kann einen sehr verwirren. Dasselbe wird man irgendwann auch über dich erzählen. Man wird sagen, er ist verstorben und seine Leiche wird am Tag X begraben. So ändert sich der Zustand eines Menschen. Seine Identität wird hinweg genommen. Keine Sput mehr von einem lebendigen Wesen, nur eine tote Hülle. Deshalb sieh zu, dass sich dein Herz nicht zu sehr mit den weltlichen Angelegenheiten beschäftigt. Leicht wird daraus eine Krankheit. Die Krankheit deines Herzens hat ihre Ursache im Weltlichen. Zugleich aber ist diese Krankheit des menschlichen Herzens, die Krankheit der Welt.

 

Es gibt zwei Herzen:
Das eine ist das organische Herz, der faustgroße Muskel, den wir alle von Bildern kennen, und daneben gibt es das unsichtbare Herz. Dieses Herz bringt das sichtbare dazu, zu arbeiten.

 

Glaubst du denn allen Ernstes, das das sichtbare Herz von allein schlägt? Du kannst es ja mal an eine Maschine anschließen, und schauen, ob es funktioniert. Eine Maschine, die fähig ist, von sich aus das Blut vom Herzen durch den gesamten Körper zu pumpen und wieder zurück. Du kannst es ja mal versuchen. Die Herzen der Vögel sind winzig, glaubst du denn, das Schlagen eines derart kleinen Herzens würde genügen, sie fliegen zu lassen? Findest du das logisch? Das organische Herz wäre ohne das unsichtbare nicht in der Lage zu arbeiten.


Aber die Menschen von heute schielen. Mit diesen Schielaugen schauen sie überkreuz, verwechseln die Seiten und glauben dann tatsächlich, dass so ein faustgroßer Muskel reicht, um den Körper am Leben zu erhalten. Das ist nicht möglich. Zwar schlägt das Herz und sorgt dafür, dass Blut durch den Körper gepumpt wird, damit jedes Organ seine Aufgabe erfüllen kann, doch die Lebenskraft, die es in Bewegung hält, hat ihren Sitz in dem anderen, dem unsichtbaren Herzen. Dieses Herz wird vom Weltlichen krank.

 

Das, was man an Nahrung zu sich nimmt, hat Einfluss auf die Gesundheit des organischen Herzens. Ebenso spielt es eine Rolle, ob und wie man sich bewegt, oder ob man immer nur herumhängt. Seine Krankheiten sind materiellen Ursprungs. Zum Beispiel können die Arterien verstopft sein. Dann schlägt der Arzt eine Bypass-Operation vor oder er bringt einen Ballonkatheter zum Einsatz. Der wird mit hohem Druck aufgeblasen, in der Hoffnung, dass die Adern sich wieder weiten. Wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert hat, wird halt ein zweites Mal gepustet.

 

Die Krankheit des unsichtbaren Herzens ist jedoch spiritueller Natur. Dieses Herz hat mit dem organischen Herzen keine Ähnlichkeit. Gleichwohl sorgt das Seelenherz dafür, dass das organische nicht stehen bleibt. Wird das unsichtbare Herz vom Todesengel hinweg genommen, hört auch das organische auf zu schlagen. Das ist die wirkliche Todesursache.

 

Die Stromzufuhr aus dem Reich der Engel wurde gestoppt. Sobald dieser Strom, der durch das unsichtbare Herz fließt, unterbrochen wird, ist das Leben im Diesseits vorbei. Und es kann nicht nur eine einzelne Person auf diese Weise ins Dunkle gestürzt werden. Ohne weiteres können auch Tausende auf einen Schlag ausgelöscht werden.

 

Stell dir einen Palast vor, in dem 100.000 Glühbirnen leuchten. Und genauso, wie du jede einzeln ausschalten kannst, können auch alle über den Hauptschalter ausgeschaltet werden. Darin liegt die gewaltige Kraft des Erzengels Azrail. Es ist nicht seine eigene Kraft, doch er hat Zutritt zur zentralen Energieversorgungsstelle. Er ist im Stande ganzen Welten den Strom abschalten, wenn deren Zeit abgelaufen ist. Dann ist das, was eben noch sichtbar war, plötzlich in Finsternis gehüllt. Als vor kurzem in den Vereinigten Staaten der Strom ausfiel, stand das halbe Land plötzlich im Dunkeln. Wo auch immer es jemanden erwischte, dort saß er fest.


Im Fahrstuhl, auf der Arbeit, zu Hause, in der Küche, auf dem WC, im Auto, auf der Straße, im Bett... Die Leute waren in der Dunkelheit gefangen. Sobald der Mensch krank wird, rennt er zum Doktor. Die Herzspezialisten sind in unserer Zeit so gefragt, dass man mindestens sechs Monate warten muss, um einen Termin zu bekommen.

 

Offenkundig haben sehr viele Menschen Herzprobleme. Doch wenn dieser Ort ein guter Ort ist, und das Leben, das einer führt, wohl geordnet ist, warum sollte der Mensch dann in Schwierigkeiten geraten? Und was kann der Arzt schon groß machen? Wahrscheinlich wird er dir vorschlagen, eine Diät einzuhalten, und bestimmt rät er dir, dich mehr zu bewegen. O Mensch!


Wenn du deine Mahlzeiten rechtzeitig beendest und nicht erst, kurz bevor du platzt, wenn du deine Lebensmittel danach auswählst, ob sie deiner Gesundheit zuträglich sind, wenn du wenigstens einmal am Tag deines Herrn gedenkst und vor ihm auf die Knie gehst, dann wird es in deinem Leben Bewegung, Segen und Gesundheit geben. Die Krankheit unseres spirituellen Herzens entspringt dem Verlangen nach den Dingen dieser Welt. So lange, wie du das Weltliche nicht aus deinem Herzen verbannt hast, kann der Herr nicht dort einziehen. Das aber ist es, worum die Heiligen sich bemühen: Die Krankheit aus dem spirituellen Herzen zu entfernen.

 

Lässt du das Weltliche in dein Herz, wirst du deinen Dienst am Herrn nicht verrichten können. Es wird dich daran hindern, denn es lenkt dein ganzes Interesse auf die Angelegenheiten des Diesseits, und das wird deinen Freiraum jeden Tag weiter einengen. Es wird dich immer mehr ermüden, immer hoffnungsloser stimmen, dich auslaugen, jeden Tag ein bisschen mehr. Der Grund für unser Dasein hier ist es aber, mit jedem Tag mehr Weite und Lebendigkeit zu erlangen und nicht, kraftlos in uns zusammen zu sacken.

 

Solange uns das spirituelle Herz auf den Beinen hält, sind wir lebendig und voller Energie. Wir fühlen uns leicht, ruhig und sind im Frieden. Wie jemand, der bald in seine Heimat zurückkehren wird, so freut sich ein Mensch, der im Frieden Allahs lebt, jeden Tag, den er älter wird.

Wer seine Strafe im Gefängnis absitzt, wird jeden einzelnen Tag zählen, weil er voller Zuversicht dem Tag seiner Entlassung entgegenfiebert. Genauso findet das spirituelle Herz Befreiung und Erleichterung. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf das organische Herz, und zwar so sehr, dass die Lebendigkeit des spirituellen Herzens sich am materiellen Körper ablesen lässt. Solch ein Körper wird nicht verfaulen, wenn er unter der Erde in seinem Grab liegt.

 

Die Körper der Propheten und Heiligen verfaulen nicht. Sie steigen mit ihren Körpern in die Gegenwart Allahs auf. Niemand ist in der Lage, aus dieser Welt etwas mitzunehmen, doch der, dessen Körper ganz vom Licht Allahs erfüllt ist, wird mit diesem Körper in Seine Gegenwart treten. Solch ein Mensch ist durch das immerwährende Gottesgedenken vollständig gereinigt worden.

 

Allah ist allwissend. Er weiß, dass jemand, der mit dem eigenen Körper in Seine Gegenwart tritt, es geschafft hat, den Sinn seines Daseins zu erfüllen. Der, dessen Körper verwest und verfault ist, wird einen neuen bekommen und damit in Seine Gegenwart treten. Doch weil er mit diesem neu erschaffenem Körper eintritt, weiß Allah, dass er während seiner Zeit hier auf Erden kein Licht in sich aufgenommen hat. Sie haben ihr Wesen nicht von Licht erfüllen lassen, das heißt, sie haben diese Welt wieder verlassen, ohne zur Reife gelangt zu sein. Sie ähneln dem Obst, das vom Ast fällt, bevor es reif ist. Nur wer am Ast bleibt, reift vollständig. Die Menschen wollen reifes Obst, wenn sie in den Laden gehen. Keiner mag unreifes Obst.

 

Werde so, wie das Obst, das am Ast zur vollen Reife gelangt ist, ehe du in die Gegenwart Allahs kommst. Es gibt Obst, das vom Baum fällt, ohne dass es Schaden nimmt und daneben liegt welches im Dreck. Genauso wird unser Körper eines Tages von diesem Lebensbaum fallen. Wir alle werden sterben und diese Welt verlassen. Der Körper kommt dann unter die Erde. Entscheidend aber ist, ob er dort unten verfault oder ob er unbeschadet bleibt. Nur der unversehrte Körper wird in Seinen Augen annehmbar sein.


Sieh also zu, dass dein materieller Körper nicht verfault! Und was führt dazu, dass der Körper fault? Ein spirituelles Herz, das schwach und krank ist, lässt den Körper faulen. Warum wurden die Menschen früherer Zeiten wurden nicht dauernd krank? Weil die Kraft ihres spirituellen Leibes den materiellen Körper geschützt hat. Deshalb mussten sie nicht immer in langen Schlangen vor den Türen der Arztpraxen stehen. Damals sind die Menschen auch nicht so erbärmlich krepiert wie jetzt.

 

Heutzutage stehen die spirituelle und die materielle Seite des Herzens in keiner guten Verbindung mehr zueinander. Der spirituelle Leib spricht zum Körper:
„Sage „Allah!“
Sage „Allah“, damit ich dir zur Hilfe eilen kann.“

 

Aber Sheytan hockt zusammengekauert daneben und flüstert dir zu: „Ach, lass es doch sein! Sag’ es nicht, glaube nicht“ sagt er. Und das ist wahrhaftig ein teuflischer Ratschlag, den er dir da erteilt. Denn so gelingt es ihm, das Herz vom Gottesgedenken abzuhalten und deshalb verfault es. Im Obstkorb zieht das Faulen eines einzigen Apfels das Faulen aller anderen Äpfel nach sich.

 

Deshalb ist es wichtig, wen du dir zum Freund wählst. Steht an deiner Seite ein Lügner, wirst du selbst zu lügen beginnen. Ist es ein Verräter, wirst auch du Verrat üben.

 

Kurz gesagt:
Hat der, der neben dir steht, die Räude, kriegst du sie auch. Es ist wie bei den Tieren, die sich mit dieser Krankheit anstecken und über Nacht all ihre Haare verlieren. Sei also vorsichtig, damit du dich nicht ansteckst. Schau genau hin. Verbringst du deine Zeit mit einem Menschen oder mit einem zweibeinigen Tier? Viele Menschen jetzt zu Beginn des 21. Jahrhundert unterscheiden sich in nichts mehr von Tieren. Menschen, die ein reines Herzens haben, sind selten geworden.

 

Wer ist der Bad-one? Der, der Allah vergessen hat! Und wer ist ein Good-one? Der, der sich an Allah erinnert!. Sei vorsichtig! Denn du stehst unter dem Einfluss der Gesellschaft, in der du dich bewegst, und früher oder später du wirst dem, mit dem du Umgang hast, ähnlich.


Wer mit guten Menschen zusammen ist, gerät unter ihren Einfluss und wird sich dem Guten zuwenden, wer seine Zeit mit schlechten Menschen verbringt, gerät unter ihren Einfluss und das wird ihn schlecht machen. Sei vorsichtig! Finde den Menschen, der „Allah“ sagt.


Mache dir Sheytan nicht zu deinem Propheten und schließe dich nicht seiner Gemeinschaft an. Darin liegt keine Ehre. Es wird dich auf die Stufe der Niedrigsten stellen, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits.